Im August 2023 haben die Landesärztekammer Hessen und das Hessische Krebsregister das Fördervorhaben „Anschluss des ambulanten Sektors“ gestartet. Mit finanzieller Unterstützung des Landes Hessen sollen Softwarehersteller die Krebsmeldung vereinfachen, indem sie Erfassungsformulare und eine sogenannte oBDS-Schnittstelle in ihrem Praxissystem bereitstellen. Aktuell beteiligen sich vier Softwarehersteller an dem Fördervorhaben. Weitere Softwarehersteller haben bis zum 31. Dezember 2024 die Möglichkeit, an dem Fördervorhaben teilzunehmen. Hessens Gesundheitsministerin Diana Stolz ruft weitere Softwarehersteller zur Entwicklung der oBDS-Schnittstelle auf. „Das hessische Fördervorhaben hat für ganz Deutschland Vorteile. Wenn eine oBDS-Schnittstelle im Praxissystem integriert ist, können auch Praxen aus anderen Bundesländern an ihr zuständiges Krebsregister melden. Durch die Schaffung von effizienten Meldewegen und der damit einhergehenden Vergrößerung des Datenpools kann die Krebsforschung große Fortschritte erzielen. Die Digitalisierung ist eine wichtige Säule im gemeinsamen Kampf gegen den Krebs. Softwarehersteller sollten sich ihrer Verantwortung bewusst werden. Nehmen Sie am Fördervorhaben teil und entwickeln Sie eine solche Schnittstelle“, sagt Diana Stolz, Hessische Ministerin für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege.

Förderung der Krebsmeldung aus dem Praxissystem

Softwarehersteller erhalten finanzielle Förderungen vom Land Hessen, damit sie neue Erfassungsformulare und eine sogenannte oBDS-Schnittstelle in ihrem Praxissystem einrichten. Darüber erfassen Praxisteams Krebsdaten nach dem bundeseinheitlichen onkologischen Basisdatensatz (oBDS). Anschließend exportieren sie ein Meldungspaket und übermitteln dieses über das Meldeportal an das Krebsregister. „Dreh- und Angelpunkt einer Praxis ist ihr Praxissystem. Daher ist es naheliegend, dass auch die Krebsmeldung darüber erfolgt. Durch den Wegfall von Doppeldokumentation und die intelligente Nutzung bereits im System vorhandener Daten wird der Arbeitsaufwand bei der Krebsmeldung minimiert. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass im Rahmen des Fördervorhabens keine Anschaffungs- und für die ersten zwei Jahre keine Wartungskosten für hessische Praxen anfallen. Ich bin davon überzeugt, dass wir mit damit einen echten Mehrwert für Praxisteams schaffen“, sagt Dr. med. Edgar Pinkowski, Präsident der Landesärztekammer Hessen.

Erste Softwarehersteller nehmen am Fördervorhaben teil

Seit dem Start des Projekts im August 2023 sind vier Softwarehersteller dem Aufruf des Hessischen Krebsregisters gefolgt und beteiligen sich nun am Fördervorhaben. Zukünftig werden in den Praxissystemen „EVA“ von der abasoft GmbH, „DURIA“ von der Duria eG, „QUINCY“ von der Frey ADV GmbH sowie „tomedo®“ von der zollsoft GmbH optimierte Erfassungsformulare und oBDS-Schnittstellen für die Krebsmeldung zur Verfügung stehen. „In Zeiten, in denen Softwarehersteller stark mit der Umsetzung der Anforderungen der Telematikinfrastruktur beschäftigt sind, freuen wir uns, dass wir abasoft, Duria, Frey ADV und zollsoft als Kooperationspartner gewinnen konnten. Diese Softwarehersteller reagieren auf den steigenden Bedarf einer Krebsregister-Schnittstelle und sie gehen mit ihrem Service über das gesetzliche Mindestmaß hinaus, um die Digitalisierung in Praxen weiter voranzutreiben“, sagt Martin Rapp, Organisatorischer Leiter der Vertrauensstelle des Hessischen Krebsregisters.

Antragsphase für Softwarehersteller läuft weiter

Bis zum 31. Dezember 2024 haben Softwarehersteller von Praxissystemen die Möglichkeit, sich für das Fördervorhaben zu bewerben, das vom Land Hessen finanziell gefördert wird. Weitere Softwarehersteller haben bereits ihr Interesse an der Teilnahme bekundet.

Weitere Informationen Für Ärztinnen und Ärzte: http://www.hessisches-krebsregister.de/anschluss-ambulanter-sektor
Für Softwarehersteller: www.hessisches-krebsregister.de/softwarehersteller/foerdervorhaben

Über das Hessische Krebsregister 

Das Hessische Krebsregister registriert seit Oktober 2014 klinisch-epidemiologische Daten zu hessischen Krebsfällen und onkologischen Behandlungen. Es bereitet die Daten auf, wertet sie aus und stellt die gewonnenen Erkenntnisse Ärztinnen und Ärzten, der Bevölkerung, der Forschung sowie der Politik zur Verfügung.

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