In ihrer Sitzung vom 03.07.24 hat die Vollversammlung der IHK Saarland einstimmig eine Resolution verabschiedet. Darin spricht sich das höchste IHK-Gremium für eine Stärkung des Ehrenamtes in der Aus- und Weiterbildung aus. „Es wird immer schwieriger, Persönlichkeiten aus der Wirtschaft für die Tätigkeit als Dozent oder Prüfer zu finden. Dabei sind wir dringend auf dieses ehrenamtliche Engagement angewiesen – es ist integraler und unverzichtbarer Bestandteil des Erfolgsmodells duale Berufsausbildung“, sagte IHK-Präsident Dr. Hanno Dornseifer bei der Vorstellung der Resolution. Die IHK-Vollversammlung appelliert an die saarländische Wirtschaft, weiterhin Praktiker aus den Unternehmen für eine Tätigkeit als Dozent oder Prüfer von der Arbeit freizustellen – auch wenn dies in Zeiten des Fachkräftemangels in den Unternehmen immer schwieriger werde. Dornseifer: „Die aktuelle Berufungsperiode geht nun zu Ende und zahlreiche Prüferinnen und Prüfer werden aus Altersgründen ausscheiden. Das Problem spitzt sich daher gerade zu.“

Existenzielle Bedrohung der Weiterbildungswirtschaft

In der Weiterbildung fürchtet die IHK erhebliche Einbrüche. Hintergrund sind bürokratische Fehlentwicklungen und zusätzliche Belastungen, die ein Engagement als Dozent immer unattraktiver machen. So zwingen Grundsatzurteile des Bundessozialgerichts Dozierende – meist gegen ihre Interessen – in ein sozialversicherungsrechtliches Statusfeststellungsverfahren. Sie werden für ihre Tätigkeiten nun als Scheinselbstständige eingeordnet und mit zusätzlichen Sozialabgaben belastet. Darüber hinaus sind unlängst Gesetzgebungspläne bekanntgeworden, die Leistungen von Dozierenden künftig zur Umsatzsteuer veranlagen zu wollen und sie nicht – wie bisher üblich – durch ein einfaches Bescheinigungswesen hiervon auszunehmen. Dornseifer: „All dies macht Weiterbildung unnötig teuer, bürokratisch und unattraktiv für Dozenten. Es steht zu befürchten, dass viele Lehrkräfte ihre nebenberuflichen Tätigkeiten nun aufgeben werden.“

Ausbildungsmarkt stärken

An die saarländische Politik appelliert die IHK-Vollversammlung, den weitgehend funktionierenden regionalen Ausbildungsmarkt zu stärken:

· durch eine Unterstützung der Wirtschaft beim Ausbildungsmarketing
· durch eine Verbesserung der ÖPNV-Anbindung von Ausbildungsstätten im ländlichen Raum
· indem bei Ausbildungsprüfungen Arbeitgeber-, Arbeitnehmer- und Lehrervertreter gleichrangig eingebunden werden
· indem die Landesregierung die betriebliche Ausbildung stärkt und über- bzw. außerbetriebliche Ausbildungsangebote nicht noch weiter ausbaut.

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