Die Rahmenbedingungen sind denkbar schlecht: Auf der einen Seite fehlt es an einem weiteren Investitionsprogramm von Bund und Land wie „KIP macht Schule“, auf der anderen Seite ist Bauen wegen der Preissteigerung sehr viel teurer geworden. Und doch: Der Vogelsbergkreis hält an seinem Vorhaben fest, die Oberwaldschule in Grebenhain zu sanieren. „Wir machen weiter, wir schließen die Sanierung ab und wir machen das mit der Schule gemeinsam“, unterstreicht denn auch der neue Schuldezernent Patrick Krug bei einem Besuch vor Ort.

Fertiggestellt ist bereits der erste Bauabschnitt. Sebastian Birx, Stufenleitung an der Oberwaldschule, führt den Ersten Kreisbeigeordneten durch den modernen Erweiterungsbau mit den neuen Fachräumen für die Naturwissenschaften, mit Aula, Mensa und Verwaltungsbereich. „Auch der zweite Bauabschnitt steht“, versichert Patrick Krug, „der wird in diesem und im nächsten Jahr umgesetzt.“ Beim dritten Abschnitt hingegen könnte es zeitliche Verzögerungen geben, weil es eben derzeit keine Neuauflage von „KIP macht Schule“ und somit hohe Zuschüsse für den Kreis gibt. „Es sind äußere Faktoren, nicht zuletzt die Baupreissteigerung, die wir nicht beeinflussen können. Deshalb ist der ursprüngliche Plan für den Landkreis im Moment finanziell nicht darstellbar, auch weil wir sonst Baumaßnahmen, die an anderen Schulen dringend sind, nicht machen können“, führt Erster Kreisbeigeordneter Krug aus und forderte zugleich, dass nicht so finanzstarke Schulträger wie der Vogelsbergkreis dauerhaft stärker von Land und Bund unterstützt werden müssten. „Wir werden uns aber strecken und im Rahmen der Haushaltsberatungen über die nächsten Jahre Gelder zur Verfügung stellen – mit dem Ergebnis, dass die Schule fertig saniert wird und wir Räume haben, die funktional sind und ausreichend Platz für alle Schüler bieten. Ob wir dabei alles hinbekommen, was sich die Oberwaldschule zu Recht wünscht, das kann ich seriös nicht versprechen“, schildert Krug.

„Wir müssen auf jeden Fall der Unterschiedlichkeit der Schüler Rechnung tragen, das fordert auch unsere Elternschaft“, betont Sebastian Birx. Heute könne nicht mehr Klassenraum an Klassenraum gereiht werden, man brauche Möglichkeiten, um mit Kindern in Kleingruppen arbeiten zu können. „Wir brauchen bestimmt nicht jeden Lehrerstützpunkt, die Arbeit mit den Schülern ist uns besonders wichtig, das müssen wir in der Planung berücksichtigen, denn der Raum ist der dritte Pädagoge“, bekräftigt Birx.

Zahlreiche Schulen, die umgebaut wurden, hat sich der Stufenleiter, der auch für die Koordination im Bauausschuss zuständig ist, mit seinem Team in der Vergangenheit angesehen, hat sich dabei die Konzepte vorstellen lassen. „Diese Erfahrung können wir in die Umbau-Planung einfließen lassen“, kündigt der engagierte Pädagoge an. Und er zeigt vollstes Verständnis, sollte es angesichts der finanziell angespannten Lage zu Verzögerungen beim Bau kommen: „Wenn es zwei Jahre länger dauert, wir aber ein schlüssiges Umbau-Konzept haben, dann trägt die Schulgemeinde das mit.“

Für so viel Unkompliziertheit bedankt sich Schuldezernent Patrick Krug und kündigt abschließend an, dass das Amt für Hochbau, Energie und Gebäudewirtschaft nach den Sommerferien mit der Schule in die Überarbeitung der Baupläne einsteigen wird.

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