Das saisonbereinigte ifo-Geschäftsklima der deutschen Zulieferer verschlechtert sich um 4,2 Punkte auf einen Wert von -23,3 und steht im Juli somit auf dem niedrigsten Stand seit Februar Der Rückschritt des Geschäftsklimas basiert folglich ausschließlich auf der schlechteren Beurteilung der aktuellen Geschäftslage. Der Saldo bricht um signifikante 8,1 Punkte ein und beträgt nur -30,5 Punkte. Schlechter bewerteten die deutschen Zulieferer ihre Lage zuletzt im Coronasommer 2020. Nur etwa jedes siebte Unternehmen aus der Zulieferindustrie bewertet die gegenwärtige Geschäftslage überhaupt noch als „gut. Vor einem Jahr waren es noch doppelt so viele wie heute. In der gleichen Zeit sank zudem der Anteil derer, die die Lage als neutral einstufen. Bewerteten im Sommer des vergangenen Jahres somit etwa ein Viertel der deutschen Zulieferer die laufenden Geschäfte als „schlecht“ sind es inzwischen über 42 Prozent der Zulieferer.

Erwarteten zum Jahresbeginn noch viele Ökonomen eine mit dem jahresverlauf zunehmende konjunkturelle Erholung, so ist nach dem ersten Halbjahr noch nicht viel davon zu sehen.

Viel mehr wird auch der Bundesregierung zunehmend deutlich, dass sich die industrielle Fertigung in Deutschland am Scheideweg befindet. Im Hinblick auf manche Verlautbarungen der Regierungsspitze, die vor wenigen Monaten noch den Unmut der Wirtschaft auf sich gezogen haben, scheint inzwischen der Ernst der Lage erkannt worden zu sein. Mit dem Bundeshaushalt haben die Koalitionsspitzen nun ihre sogenannte Wachstumsinitiative vorgestellt. Ziel dieser ist es das Potenzialwachstum der deutschen Volkswirtschaft um 0,5 Prozentpunkte zu erhöhen. Wenngleich sich viele begrüßenswerte Maßnahmen unter den 49 Vorschlägen finden, darf bezweifelt werden, dass hiermit ein großer industriepolitischer Effekt zu erzielen ist.

Für die deutsche Zulieferindustrie ist diese Wachstumsinitiative somit nicht mehr als ein dringend notwendiger Anfang von Verbesserungen der Rahmenbedingungen. Der Geschäftsklimaindex Zulieferindustrie wird von der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie ArGeZ in Zusammenarbeit mit dem Ifo-Institut, München, ermittelt. Er beruht auf der Befragung von rund 600 Unternehmen und deckt die in der Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie zusammengeschlossenen Branchen Gießerei-Industrie, Aluminiumindustrie, Kunststoffverarbeitung, Stahl- und Metallverarbeitung, NE-Metall-Industrie, Kautschukindustrie sowie Technische Textilien ab.

Der Chart, mit korrigierten saisonbereinigten Daten, steht zum Download unter www.argez.de zur Verfügung.

Über die ArGeZ (www.argez.de):

Die Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie (ArGeZ) ist eine Interessengemeinschaft, die rund 9.000 – vornehmlich mittelständisch geprägte – Zulieferunternehmen mit rund einer Million Beschäftigten und einem Umsatzvolumen von 244 Milliarden Euro vertritt. Sie wird getragen von den Wirtschaftsverbänden:

  • WirtschaftsVereinigung Metalle e.V., Berlin | www.wvmetalle.de
  • Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie e.V., Düsseldorf | www.bdguss.de
  • Aluminium Deutschland e.V., Düsseldorf | www.aluminiumdeutschland.de
  • Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie e.V., Frankfurt a.M. | www.wdk.de
  • Verband Technische Kunststoff-Produkte e.V., Frankfurt a.M. | www.tecpart.de
  • Wirtschaftsverband Stahl- und Metallverarbeitung e.V., Düsseldorf/Hagen | www.wsm-net.de
  • Industrieverband Veredlung-Garne-Gewebe- Technische Textilien, Frankfurt | www.ivgt.de

Weitere Informationen finden Sie unter www.argez.de.

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