• Das erste seiner Art: 1964 nimmt das Advanced Studio bei Opel seine Arbeit auf
  • Visionäre Studien: Vom Experimental GT 1965 bis zum Opel Experimental 2023
  • Doppeljubiläum 2024: „125 Jahre Opel-Automobilbau“ und „60 Jahre Design Center“

2024 ist für Opel ein außergewöhnliches Jubiläumsjahr: Die deutsche Marke produziert seit 125 Jahren Automobile. Seitdem macht der Hersteller Mobilität für viele Millionen Menschen erschwinglich – und begeistert die Öffentlichkeit zugleich mit innovativen Modellen. So steht das Blitz-Logo heute gleichermaßen für die fortschreitende Elektrifizierung wie für die emotionale, elektrisierende Seite der Marke. Dafür, wie ein Automobil auf den ersten Blick Begeisterung wecken kann, ist vor allem das Design verantwortlich. Und hier leistete Opel vor genau 60 Jahren Pionierarbeit: 1964 nahm mit dem Opel-Designstudio in Rüsselsheim das erste automobile Design Center seiner Art in Europa die Arbeit auf. Seitdem verantwortet es nicht nur die sich ständig weiterentwickelnde Designphilosophie für die Opel-Serienmodelle. Die Designer erschaffen auch wegweisende Konzeptfahrzeuge, die einen Ausblick auf die Zukunft der Marke geben – angefangen vom legendären Opel Experimental GT 1965 bis zur jüngsten atemberaubenden Markenstudie Opel Experimental, die im vergangenen Jahr ihre aufsehenerregende Weltpremiere hatte. Und so konnte Opel am Wochenende mit Kunden, Mitarbeitern und weiteren hochrangigen Gästen gleich zwei Jubiläen feiern: Zum großen Fest in Rüsselsheim tauchten viele Besucher tief in die Welten von 125 Jahren Automobilbau bei Opel und 60 Jahren Opel Design Center ein.

„Unsere Serienmodelle begeistern mit ihrem mutigen und klaren Design unsere Kunden. Angefangen beim Experimental GT hat Opel – mit dem Opel Design Center als kreativem Herz – legendäre Konzepte und Studien veröffentlicht, die stets einen Blick in unsere automobile Zukunft ermöglicht haben. Seit mittlerweile 60 Jahren erwecken unsere Designer automobile Träume zum Leben und lassen diese für ein breites Publikum real werden“, sagt Opel-Designchef Mark Adams.

Visionäres Design Center: Drei Abteilungen bei Opel unter einem Dach

1964 – ein olympisches Jahr mit den Winterspielen in Innsbruck und den Sommerspielen in Tokio. Auch in Rüsselsheim findet eine bedeutende Eröffnungsfeier statt: Die Gäste betreten zum ersten Mal das neue Designstudio von Opel im Gebäude N10. Für viele von ihnen ist es für lange Zeit auch das letzte Mal, denn nach der feierlichen Eröffnung der futuristisch anmutenden Anlage schließen sich deren Türen wieder für die Öffentlichkeit. Von Juni 1964 an werden hier Formen, Farben und Funktionen der Autos mit dem Blitz entwickelt und festgelegt. „Sie bekommen leichter Zugang zu Fort Knox als ins N10“, so ein Zeitzeuge von damals.

Die Einweihung des Gebäudes stellt einen Meilenstein europäischer Automobilbaugeschichte dar. Es ist seinerzeit das größte eigene Designstudio eines Herstellers auf dem Kontinent. Zuvor hatten die meisten europäischen Automobilhersteller für die Entwicklung neuer Konzeptfahrzeuge häufig externe Spezialisten beauftragt. Norditalien, speziell die Ebene um die piemontesische Hauptstadt Turin, galt als das Mekka des Automobil-Designs. Pietro Frua, Guiseppe ‚Nuccio‘ Bertone oder Pininfarina hatten zwischen Alpen und Apennin ihre Karosseriefertigungen eingerichtet und zeichneten für die Gestaltung einer Vielzahl neuer Modelle und Konzepte der Hersteller verantwortlich.

In Rüsselsheim bekommen im als N10 bezeichneten Gebäude nun gleich drei neue Abteilungen ein Zuhause: Das Interieur-Design bestimmt die Formen und Materialien des Innenraums, gestaltet Sitze, Armaturentafeln und Verkleidungen. Die zweite Abteilung beschäftigt sich mit der Karosserie, spielt mit dem Gesicht, der Silhouette, den Proportionen des Autos und gibt so den jeweiligen Modellreihen ihren eigenen Charakter. Ist bereits die Bündelung dieser Arbeiten ein Novum im europäischen Automobilbau, so leistet die dritte Abteilung im N10 ab 1964 schlicht Pionierarbeit. Opel hat zum ersten Mal in Europa ein Team aus hochkarätigen Designern zusammengestellt, das künftig abseits vom Tagesgeschäft und der Weiterentwicklung bekannter Baureihen den Blick weit in die Zukunft richten soll. Während anderenorts allenfalls die Linienführung einer neuen Karosserie entwickelt wird, denkt man in Rüsselsheim nun über Formensprache und Emotionen nach. Das Advanced Design widmet seine Arbeiten vornehmlich völlig neuen Konzepten für Automobile – die Ideen für die Mobilität und die Autokunden der Zukunft werden hier entwickelt.

Erstes Konzeptfahrzeug eines europäischen Herstellers: Der Opel Experimental GT

Dazu baut Opel ein eigenes, ins Werk integriertes Design-Studio auf. Das erste Projekt dieser Abteilung der Denker und Visionäre steht schon ein Jahr nach dem Beginn der Arbeiten im N10 1965 auf der Internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurt am Main: der unter Leitung des Design-Teams um Erhard Schnell erdachte Opel Experimental GT, das erste in Europa von einem Hersteller und von Grund auf neu entwickelte Konzeptfahrzeug. Zum ersten Mal hat damit ein ernstzunehmender Hersteller in Europa ein Fahrzeug entwickelt, das einzig die Möglichkeiten neuer, kreativer Formen aufzeigen sollte. Als Serienfahrzeug war der Experimental GT während seiner Entwicklung zunächst nicht geplant.

Doch es kommt anders: Die Begeisterung von Medien und Öffentlichkeit für die Hochleistungsstudie mit der charakteristischen „Coke Bottle Shape“ ist überwältigend. Niemals hätte man von Opel einen derart extravaganten Sportwagen erwartet. Und so wird rasch der Entschluss gefasst, den Opel GT in Serie zu bringen. Nur drei Jahre nach der Initialzündung auf der IAA reift der GT-Prototyp so in Rekordzeit zum Serienauto.

Mit seiner visionären Herangehensweise ist das Opel-Designstudio in den 1960er Jahren einzigartig in Europa. Schnell entwickelt es sich zu einer europäischen Schule für Automobildesign, die eine magische Anziehungskraft auf die Besten ihres Faches ausstrahlt. Anatole Lapine, Erhard Schnell, George Gallion, Charles M. ‚Chuck‘ Jordan, Herbert Killmer, Chris Bangle, Murat Nasr oder Hideo Kodama, gestalterischer Vater der zweiten Corsa-Generation – die Personalliste der Vergangenheit liest sich wie das Who-is-Who des Automobildesigns. Und nicht wenige wählen im Lauf ihrer Karriere den Weg zu anderen Herstellern, nachdem weitere Marken in späteren Jahren eigene Designstudios einrichten. Die Wurzeln vieler Ideen, Formen und gestalterischer Aussagen beim Automobil liegen dabei in Rüsselsheim und gehen bis in die 1960er Jahre zurück.

Traditionell innovativ: Spannende Studien bis hin zum Opel Experimental

Die Liste der Design-Ikonen, die im Advanced Design-Studio in den vergangenen 60 Jahren entstanden sind, lässt sich an Vielfalt kaum überbieten. Auf den Opel Experimental GT folgen in rascher Folge der Opel CD, ein stromlinienförmiges Coupé mit einer V8-Maschine 1969, der GT2 mit Schiebetüren 1975 oder der aerodynamisch extrem optimierte Tech1; dessen Luftwiderstandsbeiwert von cW 0,235 stellt Anfang der 1980er Jahre eine Sensation dar.

Erste Hinweise auf die klare und mutige Formensprache des aktuellen Opel-Designs, wofür das Team unter Leitung von Designchef Mark Adams verantwortlich zeichnet, gibt bereits der 2013 vorgestellte Opel Monza Concept. Der GT X Experimental zeigt 2018 als erste Studie den künftigen Opel Vizor – der schon kurz darauf mit dem Opel Mokka seine Premiere in einem Serienmodell feiert und heute als unverwechselbares Markengesicht das Frontdesign des kompletten Opel-Portfolios prägt. In der Innenansicht erstmals zu sehen ist das Pure Panel, das breite Touchscreens bietet und alle anderen Bedienelemente auf das Wesentliche reduziert – so wie es heute in jedem neuen Serien-Opel erlebbar ist.

Der jüngste visionäre „Wurf“ ist dem Advanced Design mit dem atemberaubenden Opel Experimental gelungen. Die im vergangenen Jahr vorgestellte Studie gibt den Blick auf die Zukunft der Marke frei. Mit beeindruckenden Proportionen, intelligenten Aerodynamik-Lösungen, einer hocheffizienten Raumausnutzung sowie modernster Lichttechnologie und elektrochromen Materialien steht der batterie-elektrische Experimental für die ressourcenschonende automobile Zukunft von Opel. Zugleich tüfteln die Designer bei Opel bereits heute, 60 Jahre nach Eröffnung des ersten Design Centers eines Herstellers in Europa, an den automobilen Entwürfen für die kommenden Jahrzehnte – spannende Ideen und Konzepte garantiert!

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