Die Oper Leipzig hat die Zertifizierung nach DIN ISO 20121 erhalten, einer internationalen Norm für nachhaltiges Veranstaltungsmanagement. Diese anspruchsvolle Norm verlangt Nachhaltigkeitsziele und Leitlinien für nachhaltiges Handeln in umweltfreundlicher, sozialer und wirtschaftlicher Hinsicht, die kontinuierlich verfolgt und ausgebaut werden müssen. Dafür gründete sich auf Initiative der Betriebsleitung der Oper Leipzig eine Arbeitsgemeinschaft (AG) Nachhaltigkeit, die sich aus Mitarbeitenden verschiedener Abteilungen zusammensetzt. Während der letzten zwei Spielzeiten wurden konkrete Maßnahmen sowohl durch einen Bottom-up- als auch Top-down-Ansatz erarbeitet, diskutiert und priorisiert.

Während der Einführungsphase unterstützte Thomas Sakschewski, Professor für Veranstaltungsmanagement an der Berliner Hochschule für Technik, die Oper Leipzig.  Lucas Zimmermann leitete die Implementierung der DIN ISO 20121 in der Oper Leipzig. Die AG Nachhaltigkeit wird von Dirk Becker, dem Ausstattungsleiter der Oper Leipzig und Transformationsmanager für nachhaltige Kultur, organisiert. Die Zertifizierung selbst erfolgte durch die akkreditierte Zertifizierungsstelle CEA. Die Vorschriften der DIN ISO 20121 werden jährlich in einem externen Audit erneut geprüft und werden in Deutschland derzeit von keinem anderen Theaterbetrieb erfüllt.

Tobias Wolff, Intendant der Oper Leipzig seit 2022, der mit dem erklärten Ziel einer nachhaltigen Arbeitsweise bereits seine Bewerbung startete, erhielt diese Woche den Auditbericht sowie das Zertifikat samt Siegel. »Die Zertifizierung ist für uns eine wunderbare Bestätigung und Honorierung unserer Bemühungen um mehr Nachhaltigkeit im Opernbetrieb. Ich danke allen, die an dem mehr als dreijährigen Prozess teilgenommen haben und an dem Erfolg weiterhin mitwirken. Die konkrete Arbeit beginnt jetzt; nach unseren ersten Schritten, wie z. B. einem Leitfaden für Kostüme und unserer ersten klimaneutralen Operninszenierung, setzen wir nach und nach die anderen Maßnahmen, die wir zu einem Katalog zusammengefasst haben, um.« Die geplanten Maßnahmen im Sinne des Nachhaltigkeitsmanagements an der Oper Leipzig sind kleine und große Veränderungen, die vom optimierten Gehörschutz über Wiederverwertung von Spezialkunststoffen bis hin zu Verbesserungen in der internen Kommunikation bezüglich Weiterbildungsangeboten oder Informationen aus dem Newsroom reichen – um nur wenige Punkte zu nennen.

Die DIN ISO 20121 wurde für die Olympischen Spiele 2012 in London entwickelt und für die Olympischen Spiele 2024 in Paris aktualisiert. Sie verlangt Definitionen von Handlungsfeldern wie Emissionsverminderung, Abfallmanagement, Kommunikation und Mobilität, mit abgeleiteten Zielen und auch entsprechender Definition von Leitlinien sowie die Erstellung einer Dokumentation, die Verantwortlichkeiten und Abläufe klar definiert und transparent hält. Tobias Wolff: »Eine Herausforderung, aber der Weg ist das Ziel. Arbeitskultur wird und soll sich langfristig ändern, und das betrifft nicht nur unsere Verantwortung für Klima und Ressourcen. «

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Über Oper Leipzig

Die Oper Leipzig steht in der Tradition von über 330 Jahren Musiktheater in Leipzig: 1693 wurde das erste Opernhaus am Brühl als drittes bürgerliches Musiktheater Europas nach Venedig und Hamburg eröffnet. Seit 1840 spielt das weltweit renommierte Gewandhausorchester zu allen Vorstellungen der Oper und des Leipziger Balletts. Neben dem heutigen, 1960 erbauten Opernhaus am Augustusplatz gehört die Musikalische Komödie im Stadtteil Lindenau zur Oper Leipzig, eine Spezialspielstätte für Operette und Musical mit eigenen Ensembles. Der mit über 720 Beschäftigten größte kulturelle Eigenbetrieb der Stadt umfasst insgesamt fünf ihn tragende Säulen: Oper, Musikalische Komödie, Leipziger Ballett, die Sparte der Jungen Oper und Vermittlung 360° und das Handwerk der Theaterwerkstätten, die für sämtliche städtischen Bühnen produzieren.
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