• Sensibilisierung von Führungskräften zu Cybersicherheit prioritär
  • Thüringen weist exzellente Kompetenzen auf 
  • ThEEN bietet Austausch zwischen Forschung und Wirtschaft

Die Transformation der Energieversorgung, begleitet von multiplen Krisen und stetigen Veränderungen, erfordert hohe Resilienz des Energiesystems, auch in Hinblick auf die Cybersicherheit. Experten sehen vor allem in der Sensibilisierung der Führungskräfte weiterhin großen Bedarf, um die Prävention auf hohem Niveau zu halten. In Thüringen bietet das Fraunhofer IOSB-AST exzellente Forschung und Schulungsangebote zum Thema, speziell für die Energie- und Wasserversorgung.

Zum Thema „Resilienz und Cybersicherheit der Energieversorgung“ lud das Thüringer Erneuerbare Energien Netzwerk (ThEEN) e.V. am 04. Juni 2024 zum jährlichen ThEEN-Fachforum nach Ilmenau ein. Wissenschaftlicher Partner und Gastgeber war das Fraunhofer IOSB, speziell der Institutsteil für Angewandte Systemtechnik (AST). Prof. Dr. Peter Bretschneider, Direktor des Fraunhofer IOSB-AST und ThEEN-Vorstandsmitglied zeigte sich sehr zufrieden: „Es war eine rundum gelungene Veranstaltung zum wichtigen Thema Resilienz und Cybersicherheit der Energieversorgung, genau zum richtigen Zeitpunkt, was die Fachbeiträge mit breitem Spektrum und die Diskussion mit Teilnehmenden belegt haben.“

Eröffnet wurde die Veranstaltung mit einem Grußwort von Thomas Müller, Referatsleiter im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft für Industrie, Wirtschaft 4.0 und Cluster, zuständig für die Förderung des Innovationsclusters.

„Das Fachforum war ein Paradebeispiel für die starke Rolle des ThEEN-Innovationsclusters als Vermittler zwischen Industrie und angewandter Forschung im Energiebereich. Der gezielte Wissenstransfer und Austausch ermöglicht die Vernetzung der Akteure sowie die Entwicklung neuer Projekte und Kooperationen.“ konstatiert Fabian Hoppe, ThEEN-Vorstandsvorsitzender und Geschäftsführer von HM Heizkörper GmbH Heating Technology.

„Cybersicherheit ist kein Hexenwerk“, betonte Friederike Wenderoth von der Deutschen Energie Agentur (dena). Die Teamleiterin Energieinfrastruktur präsentierte aktuelle Ergebnisse der Branchenplattform Cybersicherheit der Stromwirtschaft. Wichtigster Ansatz sei die verstärkte Sensibilisierung der Führungskräfte, um weiterhin eine stabile und sichere Energieversorgung zu gewährleisten. Einen Beitrag hierzu leistete Dennis Rösch, Forscher des Fraunhofer IOSB-AST, mit einer simulierten Live-Abwehr eines Cyberangriffs anhand eines Demonstrators. Teilnehmende hatten anschließend Gelegenheit das hauseigene Lernlabor Cybersicherheit für die Energie- und Wasserversorgung zu besichtigen und sich über die Weiterbildungsangebote zu informieren. 

Milen Volkmar, Geschäftsführerin der Q-Soft GmbH, zeigte das große Potential Künstlicher Intelligenz zur Unterstützung der Cybersicherheit auf, betonte jedoch einen Mangel an Forschung zur Ausreifung der Anwendungen. Sie gab wertvolle und niedrigschwellige Hinweise für den öffentlichen Sektor mit.

Vor welchen umfassenden Herausforderungen die Thüringer Energieinfrastruktur insgesamt steht, zeigte eindrücklich Dr. Michael Agsten, Bereichsleiter Netzführung bei der Thüringer Energienetze GmbH (TEN). Cybersicherheit sei hier ein Punkt von vielen. Durch dezentrale Energieversorgung mit einer Diversifizierung der Energiequellen, Energiespeicherung, Flexibilisierung und Infrastrukturmodernisierung kann die Resilienz der Energieversorgung gestärkt werden, um besser auf mögliche Störungen oder Ausfälle vorbereitet zu sein. Dazu seien in den kommenden Jahren zahlreiche Maßnahmen und mehr Personal zur Umsetzung geplant.

Christoph Frenkel, stellvertretender ThEEN-Geschäftsführer, präsentierte zum Thema resilienter Energieinfrastruktur die Synergien und Vorteile unternehmensübergreifender Transformationskonzepte der Energieversorgung anhand des Gewerbegebiets B87 in Apolda. Zugeschaltet war Torsten Hörisch, Geschäftsführer der Hörisch Präzision GmbH und berichtete aus Unternehmenssicht die Motivation und Ausgangslage des Vorhabens. Eine nachhaltige und sichere Energieversorgung sichert Standorte und Arbeitsplätze der ansässigen Unternehmen.

Ein zentrales Fazit des Fachforums war die Notwendigkeit der Sensibilisierung zu Cybersicherheit und weiteren Resilienzfaktoren auf allen Ebenen. Nur durch eine ganzheitliche Sicherheitsstrategie können Energieversorger ihre Systeme wirkungsvoll schützen und sich gegen Cyberangriffe wappnen. Technologische Entwicklungen in Höchstgeschwindigkeit erfordern dabei die kontinuierliche Weiterbildung zum Thema, nicht nur in der Energiebranche.

Weitere Informationen: www.theen-ev.de

Über den Thüringer Erneuerbare Energien Netzwerk (ThEEN) e.V.

Als Innovationscluster und Kompetenznetzwerk der Erneuerbaren Energien, Energiespeicherung, Energieeffizienz und Sektorenkopplung vertritt das Thüringer Erneuerbare Energien Netzwerk (ThEEN) e.V. über seine Mitgliedsverbände Arbeitsgemeinschaft Thüringer Wasserkraftwerke, Bundesverband WindEnergie-Landesgruppe Thüringen, Fachverband Biogas-Regionalbüro Ost, SolarInput sowie zahlreiche Einzelmitglieder, Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Kommunen und Institutionen mehr als 300 Unternehmen.

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