Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Uns allen tut es gut, wenn wir uns in der Natur erholen können – gerade, wenn man in der Stadt wohnt. Naturnahe, unversiegelte Flächen, auf denen die Natur sprießen kann, haben nicht nur für die Bevölkerung einen großen Wert; sie sorgen für bessere Luft, kühlen bei Hitze, sie können bei Starkregen besser Wasser aufnehmen und so vor Überschwemmungen schützen. Deshalb brauchen gerade diese Flächen unsere besondere Aufmerksamkeit und Förderung. Und deshalb fördern wir das neue Naturschutzgroßprojekt in Dresden als Modellvorhaben für natürlichen Klimaschutz in Großstädten.“
BfN-Präsidentin Sabine Riewenherm: „Offenlandflächen in der Stadt und auch am Stadtrand sind für die biologische Vielfalt von großem Wert. Sie sind wichtige Lebensräume – nicht nur für viele seltene und geschützte Tier- und Pflanzenarten. Sondern sie sind auch wichtig für das menschliche Wohlbefinden. Naturnahe Kulturlandschaften ermöglichen Naturerleben und Erholung und fördern die Identifikation mit der Stadt, in der wir leben. “
Hintergrund:
Mit der Umsetzung des Naturschutzgroßprojekts als ANK-Modellvorhaben in einer Großstadt soll gezeigt werden, wie Kulturlandschaften so gestaltet werden könnten, dass vorrangig ökologische Anforderungen mit Ansprüchen des Klimaschutzes und der Erholungsnutzung in Einklang gebracht werden können.
Im Projekt wird zunächst ein Pflege- und Entwicklungsplan mit zahlreichen Maßnahmen für Dresden und seine Randgebiete erstellt, die vor allem die Gestaltung von Lebensräumen für Tiere und Pflanzen betreffen – zum Beispiel die Neuschaffung von Streuobstwiesen und Grünland oder die Aufwertung und Pflege von Biotopflächen. In diesem Kontext ist auch eine sozio-ökonomische Studie vorgesehen. Die Maßnahmen sollen in einer zweiten Projektphase ab 2027 im Fördergebiet umgesetzt werden.
Der projektbezogene Planungsraum mit einer Größe von etwa 10.700 Hektar erstreckt sich über insgesamt sieben Schwerpunktgebiete, die der Kulturlandschaft zuzuordnen sind. Im Fokus stehen zum Beispiel weiträumige Auenwiesen an der Elbe sowie Ackerflächen im Norden und Süden Dresdens. Die Gebiete sind trotz zum Teil urbaner und vor allem landwirtschaftlicher Prägung mit einem hohen Naturreichtum ausgestattet. Diese Offenlandbereiche stellen ein vielfältiges Mosaik aus „spontaner“ Natur, Resten der Naturlandschaft sowie nutzungsbedingten Agrarflächen dar. Ein wichtiges Ziel von „DresdenNATUR“ ist die Entwicklung und Förderung solcher Offenlandbereiche als wichtige Lebens- und Migrationsräume für Tiere und Pflanzen. Berücksichtigt werden soll dabei stets die Besonderheit des Projektgebiets, seine Funktion als eine Nahtstelle von städtischen Räumen und semiurbanen, zumeist landwirtschaftlich geprägten Räumen sowie deren Vernetzung.
Über das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz:
Mit dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) will die Bundesregierung entscheidend dazu beitragen, den allgemeinen Zustand der Ökosysteme in Deutschland deutlich zu verbessern und so ihre Resilienz und ihre Klimaschutzleistung zu stärken. Neben Treibhausgasminderung und Negativemissionen wird auch ein Beitrag zur Klimaanpassung erreicht. Die Natur an Land und im Meer soll besser geschützt und widerstandsfähiger werden, um dauerhaft zu den nationalen Klimaschutzzielen beizutragen. Die Land- und Forstwirtschaft soll nachhaltig werden und mehr Raum lassen für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt auf den bewirtschafteten Flächen. Das Vorhaben „DresdenNATUR“ ist eines der Projekte, die das Bundesumweltministerium und das Bundesamt für Naturschutz im Rahmen des ANK fördern.
Weitere Informationen
Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz: https://www.bmuv.de/natuerlicher-klimaschutz
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