Aus einem gemeinsamen Bericht der amerikanischen Strafverfolgungsbehörden FBI und CISA mit dem Department of Health and Human Services (HHS) und dem Multi-State Information Sharing and Analysis Center (MS-ISAC) geht hervor, dass die Ransomware Black Basta innerhalb eines Jahres, zwischen April 2022 und Mai 2023 mehr als 500 Organisationen befallen und kompromittiert hat. Darunter befanden sich offenbar auch Unternehmen und Behörden der kritischen Infrastruktur in Nordamerika, Europa und Australien. In mindestens 12 der 16 untersuchten Fälle wurden dabei zudem Daten entwendet.

Ursprünglich als Ransomware-as-a-Service (RaaS) im April 2022 gestartet, steckt Black Basta hinter Sicherheitsvorfällen bei Rheinmetall, dem europäischen Zweig des Autoherstellers Hyundai, der Toronto Public Library sowie bei der American Dental Association und den Yellow Pages Canada. Experten vermuten, dass es sich um den Nachfolger der seit Juni 2022 inaktiven russischen Conti-Gruppe handelt oder dass zumindest ehemalige Mitglieder von Conti an Black Basta beteiligt sind. Für diesen Verdacht spricht, dass es sich bei den Hintermännern von Black Basta offenbar um Kriminelle mit viel Erfahrung handelt, die außerdem bereits über eine Reihe von Einfallstoren verfügten. Anders wäre es ihnen wohl nur schwer gelungen, innerhalb von nur zwei Wochen mehr als 20 hochrangige Ziele anzugreifen.

Eine besondere Warnung ließen CISA und FBI auch Unternehmen aus dem Gesundheitssektor zukommen. Sie seien besonders gefährdet, von Black Basta angegriffen zu werden, da sie durch ihre Größe, die Abhängigkeit von Technologie und die verarbeiteten, sensiblen Daten attraktive Ziele darstellten. Hier könnte auch ein Grund für die erneute Warnung vor Black Basta liegen, denn die Ransomware wird mit einem wahrscheinlichen Angriff auf das US-Unternehmen Ascension in Zusammenhang gebracht, der dazu führte, dass Krankenwagen keine Krankenhäuser mehr anfahren konnten.

Um diesen und anderen möglichen Zielen von Black Basta den Schutz zu erleichtern, haben FBI und CISA einen gemeinsamen Leitfaden mit Maßnahmen herausgegeben, um die eigenen Systeme abzusichern. Administratoren sollten Betriebssysteme, Software und Firmware auf dem neuesten Stand halten, für so viele Dienste wie möglich eine Phishing-resistente Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) verlangen und Benutzer darin schulen, Phishing-Versuche zu erkennen und zu melden, um das Risiko eines Black-Basta-Ransomware-Angriffs zu minimieren. Darüber hinaus wird empfohlen, Fernzugriffssoftware abzusichern, so oft wie möglich Back-ups von Gerätekonfigurationen und kritischen Systemen zu erstellen, um eine schnellere Reparatur und Wiederherstellung zu ermöglichen, und die im StopRansomware-Leitfaden beschriebenen Abhilfemaßnahmen umzusetzen.

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