Mehr als eine Million Kinder werden lebenslange Folgen für ihre geistige und körperliche Gesundheit erleiden, wenn im Gaza-Konflikt kein sofortiges Ende der Feindseligkeiten erreicht werden kann, warnt die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision. Sechs Monate nach den schrecklichen Terrorangriffen steigt zudem die Kindersterblichkeit durch Unterernährung in Gaza steil an, wie der unabhängige internationale IPC-Report zur Klassifizierung von Hungerkrisen festgestellt hat.

Andrew Morley, Präsident und CEO von World Vision International, erklärte: „Der Tribut, den die Kinder für ihre geistige und körperliche Gesundheit sowie für ihre Bildung zahlen müssen, ist absolut verheerend und wird eine ganze Generation betreffen, wenn sich die Verantwortlichen nicht für einen sofortigen und dauerhaften Frieden einsetzen."

Eleanor Monbiot, Regionalleiterin, Naher Osten und Osteuropa von World Vision, sagte: „Die Zukunft einer ganzen Generation von Kindern steht auf dem Spiel und ihr ganzes Leben wird von diesem Krieg geprägt sein. Innerhalb von sechs Monaten hat sich ihr Leben drastisch verändert; sie wurden Zeugen von Gewalt und Tod, wurden vertrieben, litten unter katastrophalem Hunger, hatten keinen Zugang zu medizinischer Grundversorgung, mussten mit psychischen und emotionalen Problemen fertig werden und hatten keinen oder nur eingeschränkten Zugang zu Bildung."

Doch selbst wenn der Konflikt heute beendet und humanitärer Zugang gewährt wird, ist die Gefahr einer Hungersnot für die Kinder im Gazastreifen nicht verschwunden. Für viele Familien,  die bereits seit Wochen ohne Nahrung auskommen müssen, und für die zahlreichen Kinder, die an akuter Unterernährung leiden, wird es zu spät sein, wenn sie nicht sofort lebensrettende Nahrungsmittelhilfe und Zugang zu medizinischer Versorgung erhalten. Darüber hinaus laufen die Kinder im Gazastreifen und in den weiteren palästinensischen Gebieten Gefahr, nie eine normale Kindheit zu erleben, wenn sie weiterhin der Gewalt und den

Auswirkungen der Auseinandersetzungen und der Vertreibung ausgesetzt sind. Denn dies führt zu akutem Hunger sowie hohem Stress und anderen mentalen Gesundheitsproblemen.

"Die Sicherheit und das Wohlergehen der Zivilbevölkerung, insbesondere der Kinder, muss für alle Parteien Priorität haben. Kinder haben einen Rechtsanspruch auf Schutz. Geiseln müssen wieder mit ihren Familien zusammengeführt werden. Alle internationalen Akteure und diejenigen, die direkt in den Konflikt verwickelt sind, müssen den Schutz unschuldiger Kinder gewährleisten", so Monbiot weiter.

Die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision ist mit Hilfsmaßnahmen im Westjordanland aktiv. Auch dort verschlechtert sich die Lage der Zivilbevölkerung drastisch. So berichten Bewohner in vier von fünf der von World Vision unterstützten Dörfer im Westjordanland, dass sie keinen regelmäßigen Zugang zu Krankenhäusern haben und dass Krankenwagen routinemäßig die Durchfahrt durch Checkpoints verweigert wird. Auch dabei kam es bereits zu dokumentierten Todesfällen.

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World Vision ist ein internationales Kinderhilfswerk, das sich seit mehr als 70 Jahren gegen Ungerechtigkeit und Armut einsetzt. Das Kinderhilfswerk ist in rund 100 Ländern aktiv und konnte allein im vergangenen Jahr mehr als 11 Millionen Menschen mit humanitären Hilfsprogrammen unterstützen. World Vision hilft Kindern in Krisen und Katastrophen zu überleben und unterstützt Familien langfristig dabei, sich selbst versorgen zu können. Nachhaltige Hilfe für eine gerechtere Welt für Kinder.

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