Am 6. Juli findet in Sainelégier/Kanton Jura eine Konferenz der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten in der Schweiz zum Gedenken an John Nevins Andrews (1829–1883) statt, den ersten offiziell entsandten Missionar der Kirche. Der Witwer kam aus den USA mit seinen beiden Kindern, Mary und Charles, am 16. Oktober 1874 in Neuenburg an, wo sie bei der adventistischen Familie des Uhrmachers Albert Vuilleumier wohnten. Von 1876 bis zu seinem Tod 1883 lebte Andrews in Basel, wo sein Grab bis heute auf dem Wolfsgottesacker zu besichtigen ist. Bei der Veranstaltung in Seinelégier wird auch Ted Wilson, der derzeitige Präsident der adventistische Generalkonferenz (Weltkirchenleitung) anwesend sein.

Ab der Mitte der 1860er-Jahre gab es in fünf Dörfern nördlich von Neuenburg rund fünfzig Personen, die den Sabbat (Samstag) als biblischen Ruhetag hielten. Viele von ihnen waren Uhrmacher. Dieses Netzwerk von Sabbathaltern war zuvor durch die Arbeit von Michael Belina Czechowski, einem ehemaligen römisch-katholischen Priester, entstanden, der als selbstunterhaltender Missionar aus den USA im Jurabogen tätig war und die Menschen auf die Wiederkunft Christi vorbereiten wollte. Zur Vorbereitung auf dieses Ereignis gehörten nach seinem Verständnis die Glaubenstaufe durch Untertauchen, der Glaubensgehorsam und die Sabbatfeier. Nach Czechowskis Weggang entdeckte diese Gruppe in einer amerikanischen Zeitschrift aus seiner Hinterlassenschaft die Adresse der adventistischen Kirchenleitung in den USA, von deren Existenz sie bisher nichts wussten. Die Gruppe bat die Kirchenleitung in den USA um die Entsendung eines Missionars, der ihnen als Pastor dienen und ihre Gemeinschaft als Basis nutzen sollte, um die Botschaft vom Sabbat und der bevorstehenden Wiederkunft Christi in Europa zu verbreiten.

Vom 1874 bis 1876 lebte und wirkte Andrews im Jurabogen. 1876 wurde die Zeitschrift Les Signes des Temps (Zeichen der Zeit) gegründet. In diesem Jahr zog J. N. Andrews nach Basel, wo er als Redakteur und Herausgeber der Zeitschrift wirkte sowie evangelistische Vorträge in der Schweiz und in Frankreich hielt, um neue Gruppen von Gläubigen zu gründen. 1883, in seinem Todesjahr, hatte die Zeitschrift eine monatliche Auflage von 5.000 Exemplaren. Die Tuberkulose, mit der er sich 1878 bei seiner Tochter Mary angesteckt hatte, die aber erst im September 1880 von Ärzten offiziell diagnostiziert wurde, schwächte seine Kräfte immer mehr, sodass er nur noch zu Hause und oft im Bett bleiben musste, bis er am 21. Oktober 1883 in Basel starb.

Hinweise zur Konferenz „150 ans – toujours en mission“

  • Ort: Halle Marché Concours, Chemin du Chasseral 1, 2350 Saignelégier.
  • Dauer: 10 – 21 Uhr.
  • Konferenzsprache: Französisch. (Übersetzungen werden angeboten).
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