Die Ergebnisse der zweiten Ausgabe der Studie „Erfolgsfaktor Energiebeschaffung: Chancen und Risiken unterschiedlicher Beschaffungsstrategien“ differenzieren die Ergebnisse der ersten Ausgabe weiter: Über den gesamten betrachteten Zeitraum 2014 bis 2023 gesehen war unter Ausschluss des Krisenjahres 2022 die reine Spotmarktbeschaffung günstiger als konservative Beschaffungsstrategien.

Auf Basis individueller Kalenderjahre entpuppte sich die reine Spotmarktbeschaffung in den Jahren 2014, 2015, 2016, 2020 und 2023 als die lukrativste Einkaufsstrategie.

Unter Berücksichtigung des Krisenjahres 2022 ergibt sich jedoch ein anderes Bild: Wer zwischen 2014 und 2023 für seinen gesamten Strombedarf am Spotmarkt eingekauft hat, musste gegenüber konservativen Beschaffungsstrategien bis zu knapp 28 Prozent höhere Beschaffungskosten tragen.

Dies sind Ergebnisse der Studie „Erfolgsfaktor Energiebeschaffung: Chancen und Risiken unterschiedlicher Beschaffungsstrategien“ von Kreutzer Consulting und enerchase, in der fünf Beschaffungsstrategien mit höchst unterschiedlichen Risikoprofilen verglichen und bewertet wurden.

Auf der einen Seite zeigt die Studie die Potentiale dynamischer Tarife im Privatkundensegment auf. „Bisher wurden die Vorteile von hohen Schwankungen der Großhandelspreise überwiegend für Großverbraucher gesehen. Allerdings können auch Haushalte von Zeitfenstern mit niedrigen Strompreisen profitieren. Mit der zunehmenden Verbreitung von PV-Anlagen, Wärmepumpen und Wallboxen steigt derzeit das Lastverschiebungspotential von Kunden im SLP-Segment enorm. Das Einsparpotential von Prosumer-Haushalten kann außerdem mit einem Home Energy Management System (HEMS) weiter gesteigert werden.“, so Klaus Kreutzer von Kreutzer Consulting. „Parallel zu den kundenseitigen Entwicklungen im Markt, sind alle Stromlieferanten ab dem 01.01.2025 verpflichtet, dynamische Stromtarife anzubieten. Energieversorger sollten daher die Potentiale dynamischer Tarife in ihrem Versorgungsgebiet frühzeitig analysieren und entsprechende Produkte entwickeln, um diese zu heben,“ ordnet Klaus Kreutzer weiter ein.

Auf der anderen Seite verdeutlicht das Studienergebnis die Risiken der Spotmarktbeschaffung für Großverbraucher. „Die Analyse zeigt, dass die Spotmarktbeschaffung im Falle eines stark steigenden Preisniveaus ein großes Risiko für die Liquidität von Industriekunden und energieintensiven Unternehmen bergen kann. Die Welt der Energiebeschaffung ist ohne die stetigen Baseload-Lieferungen von Gas aus Russland über Pipelines eine neue geworden. Der Gasmarkt, und damit auch der Strompreis, unterliegt nun, ähnlich wie der Ölmarkt, weltweit verstärkt geopolitischen Risiken. Die Volatilität wird hoch bleiben und die Risiken von stark steigenden Preisen im Spotmarkt sind zuletzt deutlich gestiegen.“, erklärt Tobias Waniek von enerchase. „Auch wenn die Kosten von konservativen Beschaffungsstrategien in Jahren ohne besondere Preisschwankungen häufig über den Kosten reiner Spotmarktbeschaffung liegen, bietet die Beschaffung über Terminmärkte wertvolle Planungssicherheit. Um sowohl von den Vorteilen der Termin- als auch der Spotmarktbeschaffung bestmöglich zu profitieren, ist eine professionelle Beratung bei der Energiebeschaffung für Industriekunden und energieintensiven Unternehmen essentiell“ so Tobias Waniek weiter.

Über die Studie

Die Studie „Studie „Erfolgsfaktor Energiebeschaffung: Chancen und Risiken unterschiedlicher Beschaffungsstrategien“ von Kreutzer Consulting und enerchase basiert auf der Analyse echter Lastprofile von Stromkunden über die letzten 12 Jahre und vergleicht unterschiedliche Tranchenmodelle mit der Spotmarktbeschaffung. Die zweite Ausgabe der Studie baut auf den Ergebnissen der ersten Studie vom Januar 2022 auf. Dabei werden u.a. folgende Fragen beantworten:

  • Wie haben sich die Spotmarktstrategien im Vergleich zu unterschiedlichen, längerfristigen Beschaffungsstrategien in den letzten zwölf Jahren entwickelt?
  • In welchen Zeiträumen war die Beschaffung am Spotmarkt günstiger, wann wäre eine terminmarktbasierte Eindeckung sinnvoller gewesen?
  • Was spricht außerdem noch für oder gegen Spotmarktangebote?

Über Kreutzer Consulting

  • Kreutzer Consulting bietet Energieversorgern maßgeschneiderte und bedarfsgerechte Beratungs- und Analyseleistungen.
  • Die Beratungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Vertrieb, Kundenbindung, Produktentwicklung, neuen Geschäftsfeldern, Geschäftsmodellentwicklung sowie bei Kooperationen und M&A-Transaktionen.
  • Das Leistungsspektrum umfasst neben individuellen Analyse- und Beratungsleistungen im Markt- und Wettbewerbsumfeld auch Multi-Client-Studien und regelmäßige Reports zu aktuellen Marktentwicklungen und zum Wechselverhalten.

Über enerchase

  • Die EnerChase GmbH & Co. KG ist ein Beratungsunternehmen im Bereich des Energiehandels. Die Beschaffung und das Trading von Strom, Gas und Emissionsrechten gehört zum Kerngeschäft des unabhängigen Analysehauses, welches Energieversorger und Industrieunternehmen zu seinen Kunden zählt.
  • Die Produkte umfassen unter anderem die Erstellung und Optimierung einer Beschaffungsstrategie für Strom, Gas und Emissionsrechte sowie regelmäßige Reportings der Kundenportfolien mit definierten Kennzahlen und Bewertung der offenen Position.
  • Täglich aktualisiert enerchase seine Energiemarkt-Einschätzung, liefert wöchentliche Live-Analysen und lädt donnerstags um 10.30 Uhr mit einem WeeklyCall zu aktuellen Marktgesprächen in Webinar-Form ein. Erfahren Sie mehr über enerchase und nehmen Sie Kontakt auf – info@enerchase.de.
Über die KREUTZER Consulting GmbH

Die KREUTZER Consulting GmbH unterstützt Unternehmen bei operativen und strategischen Entscheidungen mit Analysen, Beratungsangeboten und konkreten Lösungen. Zentrale Themenfelder sind der Vertrieb von Strom und Gas, die Entwicklung von Produkten und neuen Dienstleistungen, der Einstieg in neue Geschäftsfelder und die Digitalisierung.

Für die Energiebranche bietet Kreutzer Consulting eine Reihe von Multi-Client-Studien mit Fokus auf Marketing- und Vertriebsthemen an. Dazu gehört neben Energiemarkt Aktuell und dem Energiemarktreport auch die seit 2013 erscheinende Vertriebskanalstudie Energie.

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