Die Wanderausstellung des bundesweiten Vereins Ärzte gegen Tierversuche (ÄgT) sollte vom 29.1. bis 9.2. im Haus der Kirche „Kreuz + Quer in Erlangen Bürger über Tierversuche und tierversuchsfreie Forschung informieren. Doch anstelle der 15 Ausstellungstafeln finden Besucher am 5. und 6.2. in den Räumlichkeiten eine Konferenz der Arbeitsgruppe für Experimentelle Tumorpathologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen vor. Der Ärzteverein spricht von einem ungeheuerlichen Vertrauens- und Vertragsbruch.

Die Arbeitsgruppe Erlangen von Ärzte gegen Tierversuche hatte die Ausstellung organisiert und 668 Euro Miete für die kompletten 12 Tage bezahlt. Eher durch Zufall fiel am 5.2. auf, dass die 15 Tafeln und auch die Informationsflyer des Vereins entfernt worden waren. „Wir sind absolut schockiert über diesen Vertragsbruch“, empört sich Dr. med. vet. Corina Gericke, Vizevorsitzende von Ärzte gegen Tierversuche. „Offensichtlich wurden die Räumlichkeiten doppelt vermietet. Ein Fehler kann vorkommen, aber eine Kontaktaufnahme mit uns wäre das Mindeste gewesen“, so Gericke weiter. Hatte man einfach gehofft, dass niemand bemerkt, dass die Tafeln abgenommen wurden?

„Warum wurden die Tafeln während der Uni-Veranstaltung nicht einfach hängen gelassen?“, fragt sich Gericke. Bei dieser geht es um Forschung an Vogelembryonen. Solche Experimente an bebrüteten Vogeleiern gelten oft als „Alternative“ zum Tierversuch, denn für diese bedarf es nach der Tierversuchsverordnung keiner Genehmigung wie bei anderen Tierversuchen. „Wenn es doch um angebliche ‚Alternativen‘ zum Tierversuch geht, wieso sind dann Informationstafeln zu tierversuchsfreien Methoden nicht genehm?“

Der Ärzteverein spricht von einem ungeheuerlichen Vorgehen und behält sich gegenüber dem Veranstaltungshaus rechtliche Schritte sowie eine Schadensersatzforderung vor.

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ÄgT-Ausstellung in Erlangen >>

Über den Ärzte gegen Tierversuche e.V.

„Medizinischer Fortschritt ist wichtig – Tierversuche sind der falsche Weg!“ – Unter diesem Motto setzt sich Ärzte gegen Tierversuche e. V. seit 1979 für eine tierversuchsfreie Forschung ein, die auf dem Einsatz von modernen Methoden z.B. mit menschlichen Zellkulturen und Organchips sowie der Ursachenforschung und Vorbeugung von Krankheiten basiert. Ziel ist die Abschaffung aller Tierversuche und damit eine ethisch vertretbare, am Menschen orientierte Medizin – eine Wissenschaft, die durch moderne, tierversuchsfreie Testmethoden zu relevanten Ergebnissen gelangt.

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