Prof. Dr. Manfred C. Estler, langjähriger DMK-Vorstandsvorsitzender, Träger des Goldenen Maiskorns und Ehrenvorsitzender verstarb im Januar 2024 im Alter von 92 Jahren. Dreieinhalb Jahrzehnte lang prägte er das DMK in verschiedensten Gremien und Funktionen durch sein außerordentliches Engagement und hat dabei maßgeblich zur heutigen Stellung des DMK beigetragen. Auch nach dem Einstellen seiner aktiven Tätigkeiten ist Prof. Estler ein treues DMK-Mitglied geblieben.
Während seiner Tätigkeit am Institut für Landtechnik an der TU Freising-Weihenstephan befasste er sich bereits in den frühen 1960er-Jahren intensiv mit dem Maisanbau. Nach den ersten Durchbrüchen im Bereich der Hybridzüchtung und der Ausweitung des Maisanbaus in Deutschland folgten die ersten intensiven Forschungsarbeiten über die Möglichkeiten des Einsatzes von Mähdreschern bei der Körnermaisernte. Seine Forschung machte Prof. Estler schließlich auch zum Gegenstand seiner Doktorarbeit im Jahr 1967, mit der er einen wichtigen Beitrag zur Mechanisierung der Körnermaisernte beitragen konnte. Seine vor allem praxisbezogenen Forschungstätigkeiten sollten auch in Zukunft zu zahlreichen weiteren wissenschaftlichen Veröffentlichungen führen.
Die Arbeit des DMK verfolgte er dabei bereits seit seiner Gründung im Jahr 1956. Im Jahr 1973 wurde er in den DMK-Vorstand berufen. Fortan engagierte sich Prof. Estler als Vorsitzender des Ausschusses „Maisproduktion und innerbetriebliche Verwertung“ sowie als Leiter der Arbeitsgruppe „Technik“. Während dieser Zeit hat Prof. Estler schließlich im Jahr 1976 seine Habilitationsschrift über „Verfahrenstechnische Kriterien der Hochmechanisierung im Körnermaisanbau“ fertig gestellt. 1985 wurde er zum Vorsitzenden des DMK-Vorstandes gewählt und führte dieses Amt zwölf Jahre bis zum Jahr 1997 mit großem Einsatz, Herzblut und Erfolg aus.
In der zwölfjährigen Amtszeit von Prof. Estler galt es, das DMK auch mit Blick auf die Wiedervereinigung und die zunehmend internationalere Ausrichtung zukunftsorientiert zu positionieren. So wurde beispielsweise eine Kooperation mit dem polnischen Maiskomitee (WZPK) geschlossen, die bis heute besteht. Beispielhaft für eine weitere wichtige Entwicklung, die unter seinem Vorsitz angestoßen wurde, ist die Gründung der „Pro-Corn-Gesellschaft für Beratung und Sortenprüfung“ im Jahr 1993. Der gegenseitige Austausch von Erfahrung und die Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen Akteuren aus Wissenschaft und Praxis waren dabei stets antreibende Faktoren. So gelang es Prof. Estler im Rahmen seiner Tätigkeit an der TU Freising-Weihenstephan immer wieder Brücken zu schlagen.
Das DMK wird Prof. Dr. Manfred C. Estler ein ehrendes Andenken bewahren.
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