Helmut Artmeier: Das entscheidet grundsätzlich und immer die Applikation. Der Punkt aber ist: Früher wurden Switches und Router irgendwo verbaut und anschließend vergessen. Heute aber macht es Sinn, die technologische Entwicklung und die Leistungsfähigkeit moderner Industrial-Ethernet-Geräte mit in die Systemauslegung einzubeziehen.
Denn: Ein moderner Router basiert auf einer leistungsfähigen Hardware. Wenn wir uns etwa den RUTX50 von Teltonika ansehen, haben wir einen bei 700 MHz getakteten Quadcore mit ARM-Cortex-A7-Architektur vor uns, auf dem Linux als Betriebssystem läuft. Damit lässt sich schon einiges anfangen, vor allem, weil das Gerät dazu noch zahlreiche Schnittstellen hat, einschließlich digitaler Ein- und Ausgänge.
Das heißt aber doch, dass man mit den Switches und Routern von Teltonika kleinere EDGE-Computer einsparen kann?
Helmut Artmeier: Unbedingt. So kann zum Beispiel ein leistungsfähiger Router mittels Node-RED Daten sammeln und in Echtzeit aufbereiten, bevor er diese in die Cloud schickt. Durch die lokale Vorverarbeitung spart man Bandbreite für wichtigere Dinge und kann Latenzen minimieren. Parallel dazu lässt sich der Inhalt sicher verpacken und damit auf dem Transportweg gut gegen neugierige Blicke schützen. Selbstverständlich gibt es technische Grenzen der Hardware – aber die verschieben sich immer mehr in den Hochleistungsbereich.
Ein zweiter Vorteil, vor allem außerhalb von Städten und in neu gebauten Gewerbe- und Logistik-Arealen: Wenn ich Daten vorverarbeiten und die Kommunikation gut steuern kann, komme ich auch ohne 5G oder Glasfaser aus. Das ist vielleicht etwas, was die Kollegen der hochmodernen rollenden Computer erst noch lernen müssen.
Mit welchen Mehrwerten überzeugen beratende Vertriebe, wie z.B. EFCO, in Zeiten des Internethandels ihre Kunden aus der Automation?
Helmut Artmeier: Jeden Tag sehen wir, dass es selbst für gestandene Automatisierer nicht immer einfach ist, das Optimum aus den komplexen Geräten herauszuholen. Oft liegt es an der Zeit, manchmal an der fehlenden Erfahrung und gelegentlich auch an beidem. Entsprechend hat Teltonika ebenso hat die Erfahrung gemacht, dass es ohne lokale technische Unterstützung oft nicht gelingt, die Vorteile dieser Geräte auszuspielen.
Weil wir selbst Automatisierer sind und im Team auf Jahrzehnte an Erfahrung zurückgreifen können, hat uns Teltonika ganz offiziell zum Service-Partner ernannt. Um wirklich in der Tiefe Hilfestellung leisten zu können, haben wir in Deggendorf ein Applikations-Labor eingerichtet, in dem wir Anwendungsszenarien nachvollziehen und in Ruhe die optimale Lösung erarbeiten können. Meinen Kollegen macht das Spaß – und unseren Kunden nimmt es einiges an Arbeit ab.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Artmeier!
EFCO wurde 1992 in Taiwan gegründet und ist aus deutscher Sicht mit rund 150 Mitarbeitern der solide Mittelständler unter den IPC-Produzenten. Gut 20 Ingenieure sorgen dafür, dass das Unternehmen eine ganze Reihe von leistungsstarken, lüfterlosen Rechner-Plattformen für den industriellen Einsatz anbietet – bis hin zu Hutschienen-IPCs, bei denen sich alle Anschlüsse vorne befinden.
Ganz im Sinne seiner Kunden konzentriert sich EFCO auf langzeit-verfügbare Lösungen, welche für den rauen industriellen Dauereinsatz rund um die Uhr ausgelegt und ohne Consumer-Komponenten aufgebaut sind.
Getreu seinem Motto „Genau DEIN Rechner“ unterstützt EFCO seine Kunden durch einen eigenen Design-In-Support vor Ort in Deggendorf und liefert kundenspezifische Rechner auch in kleinen Stückzahlen. Das Logistikkonzept ist passgenau darauf abgestimmt und gewährleistet, dass Kunden in Europa über das Wochenende aus der Zentrale in Taiwan beliefert werden können.
Das Unternehmen verfügt über weitere eigene Niederlassungen in den USA (Las Vegas), in UK sowie in China (Shenzhen).
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