Jede:r dritte Jugendliche von sexueller Belästigung im Netz betroffen
Laut der aktuellen JIM-Studie erlebt fast jede:r dritte Jugendliche sexuelle Belästigung im Netz. Die Dunkelziffer muss jedoch um ein Vielfaches höher sein, da die meisten Jugendlichen sexuelle Übergriffe nicht melden – aus Scham oder weil es so oft vorkommt, dass es für sie leider schon normal ist. Mit dem Safer Internet Day (SID) soll in diesem Jahr Aufmerksamkeit auf dieses Problem gelenkt werden. Das nimmt JUUUPORT zum Anlass, öffentlichkeitswirksam auf das Thema hinzuweisen. Denn auch in der Online-Beratung häufen sich Anfragen zu sexueller Belästigung im Internet.
„Wir bekommen viele Nachrichten von Jugendlichen, die online Erfahrungen mit sexueller Belästigung gemacht haben. Vor allem das Thema Sextortion, also die Erpressung mit intimen Aufnahmen, ist dabei in letzter Zeit besonders häufig vertreten“, so JUUUPORT-Scout Regina. „Aber auch das ungewollte Empfangen von Dickpics oder gewaltvollen Pornos sind Probleme, denen junge Menschen im Netz begegnen.“ Regina hilft anderen jungen Menschen ehrenamtlich bei Problemen im Internet. Beispielhafte Beratungsanfragen zum Thema sexuelle Belästigung sind hier zu finden.
Große Bedeutung des Jugendmedienschutzes
Prof. Christian Krebs, Direktor der Niedersächsischen Landesmedienanstalt (NLM), hebt hervor: „Präventiver Jugendmedienschutz spielt eine entscheidende Rolle dabei, junge Menschen vor sexueller Gewalt im Internet zu schützen. Durch gezielte Bildungsmaßnahmen und Aufklärungskampagnen werden Jugendliche dazu befähigt, sichere Online-Entscheidungen zu treffen und sich vor sexueller Ausbeutung und Belästigung zu schützen. Unerlässlich ist auch die Schaffung einer sicheren digitalen Umgebung, in der sich Jugendliche entwickeln und entfalten können, ohne der Gefahr sexueller Gewalt ausgesetzt zu sein. Mit der Medienaufsicht im Netz tragen die Medienanstalten dazu bei, eine solche sichere digitale Umgebung zu schaffen.“
Luftballons mit Sex-Emojis als Symbole für sexuelle Belästigung im Netz
Bei der Aktion in Hannovers Innenstadt hat das JUUUPORT-Team Luftballons mit scheinbar harmlosen Obst- und Gemüse-Emojis wie Aubergine, Kirsche, Banane und Pfirsich verteilt. Im Internet, z.B. in Chats, stehen diese jedoch sinnbildlich für männliche und weibliche Geschlechtsteile oder sexuelle Handlungen. Die verteilten Luftballons symbolisieren somit das Verschicken von Nacktbildern, das ungewollte Empfangen von Dickpics sowie sexuell belästigende Kommentare.
Infos und Tipps zu sexueller Belästigung im Internet
Zusammen mit den Luftballons haben die Passant:innen auch Kärtchen mit typischen Beratungsanfragen zu sexueller Gewalt im Netz bekommen, die JUUUPORT täglich von Jugendlichen erreichen. Auf der Rückseite führt ein QR-Code zu einem neuen Ratgeber auf JUUUPORT.de. Hier werden Jugendliche über verschiedene Formen sexueller Belästigung aufgeklärt, erhalten Tipps zum Selbstschutz und finden auch einen Link zur Online-Beratung sowie entsprechende Meldemöglichkeiten.
Die Niedersächsische Landesmedienanstalt (NLM) überprüft den gesetzlichen Jugendmedienschutz privater Radio- und Fernsehsender und fördert die Vermittlung von Medienkompetenz, u.a. durch eine Unterstützung von JUUUPORT.
Der Safer Internet Day (SID) ist ein weltweiter Aktionstag für mehr Online-Sicherheit. Er findet alljährlich im Februar statt und setzt jedes Jahr einen neuen thematischen Schwerpunkt im Rahmen des internationalen Mottos „Together for a better Internet“. In Deutschland wird der Safer Internet Day von der EU-Initiative klicksafe koordiniert.
JUUUPORT ist eine bundesweite Online-Beratungs- und Aufklärungsplattform für junge Menschen, die Probleme im Netz haben.
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