Erst im letzten Sommer hatten Aktive des NABU Berlin die Spandauer Kellerruine aus dem Zweiten Weltkrieg als Fledermausquartier hergerichtet, nun entdeckten sie dort einen ganz besonderen Gast:Die Fledermaus des Jahres, das Große Mausohr, hat das Winterquartier bezogen. „Wir freuen uns über diese positive Entwicklung“, sagt Nina Dommaschke, Managerin des Projekts „Artenschutz am Gebäude“, „wir haben nicht nur insgesamt mehr Fledermäuse gezählt als im Vorjahr – siebzehn im Vergleich zu neun –, sondern in einem Quartierstein auch das bei uns seltene Große Mausohr entdeckt, das zur Fledermaus des Jahres gewählt wurde.“ Große Mausohren sind europaweit streng geschützt und die größte Fledermausart in Deutschland.

Um den streng geschützten Säugetieren bessere Überwinterungsbedingungen zu bieten, hatte die Fachgruppe BatCity des NABU Berlin dafür gesorgt, dass die zahlreichen Öffnungen in den Kellerdecken verschlossen wurden. Dies erhöhte die Luftfeuchtigkeit im Inneren und verringerte Temperaturschwankungen. Darüber hinaus brachten die Aktiven Quartiersteine und Wandschalen als neue Versteckmöglichkeiten an – offensichtlich mit Erfolg. Zuvor hatten sie teils in Eigenleistung, teils mit Unterstützung einer Firma insgesamt 19 Kubikmeter Müll aus dem Keller geschafft. „Der NABU Berlin hat damit innerhalb von zwei Jahren drei Winterquartiere ausfindig gemacht, sie entmüllt und durch verschiedene Maßnahmen aufgewertet. Neben dem Spandauer Keller handelte es sich um den Luna-Bunker in Pankow sowie einen Bunker in Köpenick“, so Dommaschke.

In Berlin wurden bereits 18 Fledermausarten nachgewiesen, von denen mindestens zwölf sogar in der Stadt überwintern. Dazu nutzen die Tiere zum Beispiel Keller oder Bunker mit konstant kühlen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit. Einige Arten überwintern aber auch in Baumhöhlen, Felsspalten oder Mauerritzen. Das größte Winterquartier in Berlin ist die Zitadelle Spandau, in der etwa 10.000 Tiere überwintern. Leider leiden die Fledermäuse zunehmend unter dem Verlust ihrer Quartiere, da viele Bunker und Keller saniert oder abgerissen werden. Auch um den Fledermausschutz in der Hauptstadt voranzubringen, hat der NABU Berlin 2019 das vom Senat geförderte Projekt „Artenschutz am Gebäude“ ins Leben gerufen. Das Projekt will Bauherr*innen, Architekt*innen, Handwerker*innen und weitere Akteure durch Schulungen und Informationsveranstaltungen für den Schutz gebäudebewohnender Arten sensibilisieren.

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Über NABU Berlin

Der NABU Berlin (Naturschutzbund Landesverband Berlin e.V.) ist ein Mitgliederverband. Mehr als 22.000 Naturschützer*innen unterstützen die Arbeit des NABU Berlin, viele von ihnen engagieren sich in den dreizehn Bezirks- und acht Fachgruppen für den Erhalt der Natur und eine lebenswerte Umwelt. Weitere Informationen über den NABU Berlin finden Sie unter https://berlin.nabu.de.

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