Verbandshauptgeschäftsführer Ingbert Liebing: „Speicher bieten die Flexibilität, die wir in einem klimaneutralen, vor allem auf Wind- und Sonnenenergie basierenden Stromversorgungssystem dringend benötigen. Sie stabilisieren das Stromnetz, verringern den Netzausbaubedarf oder ermöglichen uns, mehr erneuerbare, selbsterzeugte Energie als bisher zu nutzen. Speicher verbessern die Sicherheit und Klimabilanz der Stromversorgung und reduzieren die Notwendigkeit von Redispatch und Netzausbau, was auch einen dämpfenden Effekt auf diesen Kostenblock der Strompreise hätte. Denn allein die Redispatch-Kosten sollen sich im Jahr 2024 laut Übertragungsnetzbetreibern auf 5,5 Milliarden Euro summieren. Und weil der Bundes-Zuschuss gestrichen wurde, der genau diese Kosten abdecken sollte, haben sich die Übertragungsnetzentgelte für 2024 faktisch verdoppelt.“ Und weiter: „Der Gesetzgeber hat bereits viele Verbesserungen an den rechtlichen Rahmenbedingungen für Speicher vorgenommen. Allerdings müssen noch einige Knoten durchgeschlagen werden, um den Speicherausbau massiv zu beschleunigen.“
Für die nun anschließende Konsultation der Strategie sind aus Sicht Liebings insbesondere folgende Punkte wichtig:
1) „Aus unserer Sicht muss der Speicherhochlauf technologieoffen sein. Der Regierungsentwurf setzt aber hauptsächlich auf Pumpspeicherwerke und Batteriespeicher. Andere sinnvolle Technologieoptionen wie die Energiespeicherung in anderen Medien, z.B. Wasserstoff, und deren Rückverstromung (Power-to-X-to-Power), oder Wärmespeicher werden leider nicht adressiert, sollten aber gleichbehandelt werden.“
2) „Speicher sollten endgültig von Abgaben und Umlagen, insbesondere von den Netzentgelten, befreit werden. Das wäre möglich, wenn die Bundesregierung den im europäischen Recht gesetzten Definitionsrahmen für Energiespeicher und Energiespeicherung endlich vollständig umsetzt. Denn im Kern verschieben Energiespeicher einfach nur den Verbrauch ein und derselben erzeugten Kilowattstunde zeitlich nach hinten.
3) „Es braucht außerdem ein glaubhaftes Bekenntnis von der Bundesregierung, dass Knappheitssignale, also zeitlich begrenzte hohe Preise an den Strommärkten, zugelassen werden. Nur so werden Speicher wirtschaftlich. Derzeit wird zwar in den Speicherausbau investiert, jedoch bestehen nach wie vor Hemmnisse, die dringend abgebaut werden müssen. Wichtig ist eine langfristige zuverlässige Planbarkeit von Speicherprojekten in einem investitionsfreundlichen Umfeld.“
Der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) vertritt über 1.550 Stadtwerke und kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser, Abfallwirtschaft sowie Telekommunikation. Mit über 300.000 Beschäftigten wurden 2021 Umsatzerlöse von 141 Milliarden Euro erwirtschaftet und mehr als 17 Milliarden Euro investiert. Im Endkundensegment haben die VKU-Mitgliedsunternehmen signifikante Marktanteile in zentralen Ver- und Entsorgungsbereichen: Strom 66 Prozent, Gas 60 Prozent, Wärme 88 Prozent, Trinkwasser 89 Prozent, Abwasser 45 Prozent. Die kommunale Abfallwirtschaft entsorgt jeden Tag 31.500 Tonnen Abfall und hat seit 1990 rund 78 Prozent ihrer CO2-Emissionen eingespart – damit ist sie der Hidden Champion des Klimaschutzes. Immer mehr Mitgliedsunternehmen engagieren sich im Breitbandausbau: 206 Unternehmen investieren pro Jahr über 822 Millionen Euro. Künftig wollen 80 Prozent der kommunalen Unternehmen den Mobilfunkunternehmen Anschlüsse für Antennen an ihr Glasfasernetz anbieten. Zahlen Daten Fakten 2023 Wir halten Deutschland am Laufen – denn nichts geschieht, wenn es nicht vor Ort passiert: Unser Beitrag für heute und morgen: #Daseinsvorsorge. Unsere Positionen: www.vku.de
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