Vor dem Hintergrund steigender Belastungen für Unternehmen und Verbraucher sowie zunehmender Geschäftsrisiken ist die Saarwirtschaft ohne Schwung ins neue Jahr gestartet. Das signalisieren die Meldungen der Unternehmen zu ihrer aktuellen Geschäftslage und zu den Erwartungen für die kommenden sechs Monate. Zwar stieg der IHK-Lageindikator angesichts verbesserter Lageeinschätzungen in Teilen der Automobilwirtschaft gegenüber dem Vormonat um 2,3 Punkte auf 19,8 Zähler. Er liegt damit jedoch weiterhin deutlich unter seinem Vorjahreswert, der ganz im Zeichen der Energiekrise stand. Schwächer noch als im Dezember fiel dagegen die Bewertung der Geschäftsaussichten für die kommenden sechs Monate aus. Ursächlich hierfür sind im Wesentlichen zwei Faktoren: Die gestiegene Unsicherheit über den künftigen Kurs in der Wirtschafts- und Finanzpolitik sowie die deutliche Zunahme der geopolitischen Risken und Konflikte, die Lieferketten gefährden und Transportkosten erhöhen. Im Ergebnis gab der IHK-Erwartungsindikator um 1,2 Punkte auf minus 13,9 Zähler nach. „Der Blick auf das erste Halbjahr 2024 ist überwiegend von fehlendem Optimismus geprägt. Der permanente Streit innerhalb der Bundesregierung um den richtigen Kurs, insbesondere beim Aufstellen eines verfassungskonformen Bundeshaushalts trägt zu deutlicher Verunsicherung von Unternehmen und Verbrauchern bei. Diese Unsicherheit ist Gift für die notwendige Investitions- und Konsumfreude. Insofern verwundert es nicht, dass Unternehmen sich mit Investitionen in Deutschland weiterhin zurückhalten. Im Verbund mit hohen Zinsen und schwacher Konsumnachfrage verheißt das für das laufende Jahr nichts Gutes. Worauf es jetzt ankommt, sind wirtschaftspolitische Reformen, die ein starkes und verlässliches Signal des Aufbruchs und der Erneuerung aussenden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass sich die Rezession in diesem Jahr verfestigen könnte.“ So kommentierte IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Frank Thomé die Ergebnisse der Januar-Umfrage der IHK Saarland, an der sich rund 300 Unternehmen mit gut 100.000 Beschäftigten beteiligten.

Insgesamt bewerten 34 Prozent der befragten Unternehmen ihre Geschäftslage mit gut oder sehr gut, 51 Prozent mit befriedigend und 15 Prozent mit schlecht. Gut bis sehr gut laufen die Geschäfte in der Elektroindustrie, in Teilen der Stahlindustrie sowie in jenen Segmenten der Automobilzulieferindustrie, die von der wieder gestiegenen Nachfrage nach Teilen, Komponenten und Systemen rund um die Verbrennertechnologie profitieren. Überwiegend befriedigend ist die Lage dagegen im Ernährungsgewerbe, in der Gummi- und Kunststoffindustrie, im Stahlbau, im Maschinen- und Anlagenbau, bei den Herstellern von Metallerzeugnissen, in der Medizintechnik sowie bei den Gießereien. In der Bauwirtschaft ist die Lage angesichts der äußerst schwachen Nachfrage im Wohnungsbau weiterhin schwierig.

Im Dienstleistungsgewerbe berichten 90 Prozent der befragten Unternehmen über gute oder befriedigende Geschäfte. Gut laufen die Geschäfte in der IT-Branche und in Teilen der Versicherungswirtschaft. Bei den Banken ist die Lage überwiegend befriedigend. Bei den unternehmensnahen Dienstleistern, im Hotel- und Gaststättengewerbe, im Handel sowie im Transportgewerbe ist das Stimmungsbild dagegen uneinheitlich. Während einige Unternehmen dieser Branchen von einem positiven Marktumfeld profitieren, setzt vielen Betrieben der Kostendruck sowie die Konsumzurückhaltung der privaten Haushalte mehr und mehr zu.

Ampel muss auf Reformkurs schalten!

Für die kommenden sechs Monate bleiben die Aussichten der Saarwirtschaft verhalten. Lediglich fünf Prozent der Betriebe rechnen mit besseren, 19 Prozent dagegen mit schlechteren Geschäften. Die verbleibenden 76 Prozent gehen von einer gleichbleibenden Entwicklung aus. „Die Ampelkoalition hat auf dem Feld der Wirtschaftspolitik viel versprochen, bislang aber zu wenig geliefert. Mit ihrer Uneinigkeit und Sprunghaftigkeit auf wesentlichen Politikfeldern und den ständigen Querschüssen vor und nach wichtigen wirtschafts- und finanzpolitischen Entscheidungen hat sie vor allem dafür gesorgt, dass die Vertrauensbasis für die Unternehmen und Verbraucher immer weiter erodiert ist. Der Wirtschaftsstandort Deutschland braucht jetzt dringend mutige Reformen, die den Anreiz für mehr Leistung und mehr Investitionen bieten. Unabdingbar dafür ist die rasche Wiederherstellung verlässlicher Rahmenbedingungen und die kontinuierliche Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandortes. Andernfalls werden sich die wichtigen Transformationsaufgaben Dekarbonisierung, Digitalisierung und demographischer Wandel nicht bewältigen lassen“, so Thomé.

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