Die aktuelle Studie zum Personalmangel in Krankenhäusern von BDO AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (BDO) und Deutschem Krankenhaus Institut (DKI) zeigt, dass der Mangel an qualifiziertem Pflegepersonal das zentrale Problem für die Sicherstellung der Krankenhausversorgung in Deutschland ist. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) ist über die Ergebnisse wenig überrascht, zieht aus den Studienergebnissen jedoch andere Schlüsse als die teilnehmenden Geschäftsführungen der Krankenhäuser. Das Statement von DBfK-Präsidentin Christel Bienstein:

„Von dem eklatanten Pflegepersonalmangel in den Krankenhäusern kann eigentlich niemand überrascht sein. Es rächt sich nun, dass mit der Einführung der diagnosebezogenen Fallpauschalen (DRG) Anfang der 2000er Jahre massiv Stellen im Pflegedienst abgebaut wurden und das Ruder erst herumgerissen wurde, als wir schon im allgemeinen Fachkräftemangel angekommen waren.

Die in der aktuellen Studie von BDO und DKI befragten Geschäftsführer:innen von Krankenhäusern sehen zwar das Problem, aber offenbar keine Lösung in den Reformvorhaben der Bundesregierung oder ihren eigenen Handlungsbereichen. Das sehe ich deutlich anders.

Die geplante Krankenhausstrukturreform ist überfällig und sie hat das Potenzial, dem Pflegepersonalmangel zumindest teilweise entgegenzuwirken. Wenn mit der Strukturreform eine Reform der Primärversorgung mit attraktiven Arbeitsplätzen für Pflegefachpersonen einhergeht, können unnötige Krankenhausaufenthalte reduziert werden. Dadurch kann das Pflegepersonal sich besser verteilen und dem Mangel wird entgegengewirkt. Die befragten Geschäftsführer:innen haben die Situation auch teilweise selbst in der Hand: Attraktive pflegerische Rollen und Karrierewege – auch für akademisch ausgebildete Kolleg:innen – und moderne Arbeitszeitmodelle liegen in ihrer Verantwortung und kommen nur wenig zur Umsetzung.

Dass die generalistische Ausbildung den Personalmangel verschärfen soll, halte ich für falsch. Ganz im Gegenteil ermöglicht sie, dass Personal flexibler eingesetzt werden kann, Karrierewege eröffnet werden und der Beruf international anschlussfähig ist. Es kommt auch hier auf die Arbeitgeber:innen an, eine gut strukturierte Einarbeitung und die Optionen zur Spezialisierung anzubieten. Dazu kommt, dass der Pflegeberuf der stärkste Ausbildungsberuf in Deutschland ist, obwohl die Zahl der jungen Menschen in den letzten Jahrzehnten rückläufig ist. Allein durch Ausbildungsinitiativen ist der Mangel an Pflegepersonal also nicht zu stoppen.

Grundlegende Reformen sind unumgänglich, um dem Personalmangel zu begegnen. Gesundheitsminister Lauterbach hat das verstanden, wie aus den Eckpunkten zum Pflegekompetenzgesetz deutlich hervorgeht. Ich appelliere daher auch an die Verantwortlichen in den Krankenhäusern, die Reformen nicht mit fehlleitenden Argumenten zum Pflegepersonalmangel zu verhindern. Das wäre ein Ausdruck von Wertschätzung der Kompetenz und der zentralen Stellung der Pflegefachpersonen für die Gesundheitsversorgung in Deutschland.“

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