Hunderttausende sind in den letzten Wochen in Deutschland gegen Rechtsextremismus auf die Straße gegangen. Breite Teile der Bevölkerung haben erkannt, welche Gefahr für unsere Demokratie von der AfD ausgeht.

Der neue Band des Archiv für Sozialgeschichte zeigt auf, wie in bisherigen Diskussionen Rechtsextremismus häufig als etwas außerhalb der Gesellschaft Stehendes verstanden wird. Dagegen zeigen Stimmgewinne rechtsextremer, nationalistischer Parteien in Deutschland und Europa ein anderes Bild. Diese Bewegungen lediglich als »Betriebsunfälle« zu interpretieren, verkennt die historischen Kontinuitäten in rechtsextremen Milieus ebenso wie soziale Brüche und ideologische Neuausrichtungen.

Die Beiträge des Bandes liefern Ansätze zu einer Gesellschaftsgeschichte des Rechtsextremismus. Zu fragen ist insbesondere, was gestern und was heute Rechtsextremismus ausmachte. Lassen sich soziale und politische Veränderungen im rechtsextremen Milieu seit 1945 feststellen, und welche Ursachen können dafür genannt werden? Welche Akteur*innen prägten und förderten rechtsextreme Bewegungen? Wie reagierten Institutionen und Gruppen, die durch Rechtsextreme bedroht wurden oder diese bekämpften? Der Band erkundet die historische Genese, die Bedeutungen und die gesellschaftlichen Funktionen von Rechtsextremismus nach 1945 bis hinein ins 21. Jahrhundert.

Friedrich-Ebert-Stiftung (Hg.)
Archiv für Sozialgeschichte, Bd. 63
Rechtsextremismus nach 1945

656 Seiten, Hardcover, 68,00 Euro
ISBN 978-3-8012-4295-4

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