Die Personenzüge der SBB verkehrten 2023 gleich pünktlich wie im Vorjahr: 92.5 Prozent der Züge kamen rechtzeitig an. Damit konnte die gute Pünktlichkeit des Vorjahres gehalten werden, bei erheblich mehr Reisenden und vielen Baustellen. Am pünktlichsten waren die Züge in der Deutschschweiz. Mit den Werten in der Romandie und im Tessin ist die SBB noch nicht zufrieden, hier sind Verbesserungen nötig.Pünktliche Züge für die Reisenden gehören zur DNA der SBB. Eine spezielle Geschäftseinheit analysiert die Pünktlichkeit täglich. Die Fachleute erarbeiten zusammen mit den operativ im Bahnbetrieb tätigen Abteilungen laufend Massnahmen, um die Pünktlichkeit zu halten oder zu verbessern.

Hohe Pünktlichkeit dank Engagement der Mitarbeitenden

Ein Zug gilt als pünktlich, wenn er mit weniger als drei Minuten Verspätung am Bahnhof eintrifft. Zum Vergleich: In Deutschland gelten Züge als pünktlich, wenn sie weniger als sechs Minuten verspätet an ihrem Ziel ankommen, in Frankreich weniger als fünf Minuten.

Im Personenverkehr der SBB waren im vergangenen Jahr 92.5 Prozent der Züge pünktlich unterwegs. Damit waren die Züge gleich pünktlich unterwegs wie im Vorjahr. Nur im Pandemiejahr 2020 waren die Züge noch um 0.2 Prozentpunkte pünktlicher. Allerdings waren die Herausforderungen 2023 grösser als in den Vorjahren. Die SBB bewältigte allein für den Unterhalt insgesamt 20’000 Baustellen. Dazu kamen 700 Ausbau- und Erneuerungsprojekte in Ausführung. Zudem führte der Unfall im Gotthard-Basistunnel zu grossen betrieblichen Herausforderungen. Wie im Vorjahr erreichten 98.7 Prozent der Kundinnen und Kunden ihre Anschlüsse.

Damit ist die Pünktlichkeit in der Schweiz im internationalen Vergleich sehr hoch. Für die auch im Schweizer Kontext gute Pünktlichkeit 2023 gibt es mehrere Gründe. Die Mitarbeitenden aller Divisionen arbeiten jeden Tag gemeinsam für möglichst pünktliche Züge. Die Züge und Bahnanlagen funktionieren insgesamt zuverlässig. Die SBB hat die Planung der Baustellen weiter verbessert.

Unfall im Gotthard-Basistunnel beeinträchtigte Pünktlichkeit

Im ersten Halbjahr waren die Züge sehr pünktlich unterwegs. Die Entgleisung eines Güterzugs im Gotthard-Basistunnel im August wirkte sich im zweiten Halbjahr stark auf die Pünktlichkeit im Personen- und Güterverkehr aus.

Im November und Dezember waren die Züge wegen zahlreichen Einzelereignissen wie etwa der bei Bauarbeiten durchtrennten Kabel in Renens und wegen des schlechten Wetters häufiger verspätet unterwegs.

Am pünktlichsten verkehrten die Züge in der Deutschschweiz (Region Ost 94.3 Prozent Pünktlichkeit, Region Mitte 92.8 Prozent).

Pünktlichkeit in der Westschweiz schlechter

In der Romandie lag die Pünktlichkeit bei 89.2 Prozent, 0.2 Prozentpunkte tiefer als im Vorjahr. Hauptgrund für die nicht zufriedenstellende Pünktlichkeit ist nach wie vor der zu wenig robuste Fahrplan. Die SBB hat zusammen mit dem Bund und der Westschweizer Verkehrskonferenz einen neuen Fahrplan ab 2025 ausgearbeitet: Dank mehr Reserven im Fahrplan werden die Züge trotz vieler Baustellen pünktlicher verkehren können.

Pünktlichkeit im Tessin verbessert

Im Tessin konnte die Pünktlichkeit um 1.3 Prozentpunkte auf 90.4 Prozent gesteigert werden. Grund dafür waren vor allem die zuverlässigeren Züge im Regionalverkehr. Zu den weniger pünktlichen Verbindungen im Tessin gehören die grenzüberschreitenden Züge. Bis zum Abschluss der Reparaturarbeiten im Gotthard-Basistunnel im September 2024 bleibt die Einhaltung der Pünktlichkeit im Tessin eine Herausforderung.

Sendungspünktlichkeit im Güterverkehr verschlechterte sich

Im Güterverkehr ging die Sendungspünktlichkeit gegenüber dem Vorjahr um 1.7 Prozentpunkte auf 89.8 Prozent zurück. Besonders der Wagenladungsverkehr litt unter den Folgen des Unfalls im Gotthard-Basistunnel. Weil ein Teil der Güterzüge über die Gotthard-Panoramastrecke umgeleitet wird, häufen sich Verspätungen. Zudem sind wegen den Umleitungen mehr Loks und Personal notwendig.

Die Pünktlichkeitszahlen im Detail auf der SBB Seite «Pünktlichkeit».

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