Bäuerinnen und Bauern sind unmittelbar Leidtragende der Klima- und Biodiversitätskrise, können aber durch eine ökologische und nachhaltige Bewirtschaftung zur Lösung beitragen. „Dass eine Transformation der Land- und Lebensmittelwirtschaft notwendig ist, die ökologisch, sozial gerecht und nachhaltig ist und dazu die gesellschaftlich geforderten Ansprüche an Tierwohl erfüllt, darüber sind sich alle einig. Dies war bereits Konsens in der Zukunftskommission Landwirtschaft sowie der „Borchert”-Kommission, die beide längst Konzepte dazu vorgelegt haben“, so Demeter-Vorstand Dr. Alexander Gerber.
Die aktuellen Diskussionen über die Unzufriedenheit und die Sorgen der Landwirt:innen beziehen sich auf Einkommensverluste der einzelnen Betriebe, überbordende Bürokratie und Planungsunsicherheit durch sich ständig ändernde Rahmenbedingungen. Eines ist klar: Die ökologische Frage hängt mit der ökonomischen zusammen. Damit ein landwirtschaftlicher Betrieb zukunftsfähig ist, muss er sich finanziell tragen und sich am Markt behaupten können. Nur wenn engagierte bäuerliche Betriebe weiterhin existieren, können sie dazu beitragen, die aktuellen Herausforderungen zu meistern und gesellschaftliche Leistungen erbringen. Das ist eine enorme Gemeinschaftsaufgabe, für die es einen gesellschaftlichen Willen und politische Rahmenbedingungen braucht.
Der Demeter-Vorstand fordert deswegen alle Beteiligten auf, sich die Ergebnisse der Zukunftskommission Landwirtschaft sowie der „Borchert”-Kommission vorzunehmen und diese entschieden umzusetzen: „Es gibt einen breiten Konsens von Landwirtschaft, Wirtschaft und Wissenschaft, darüber was es zu ändern gilt. Jetzt muss die Bundesregierung Verantwortung zeigen und anstelle von Schnellschüssen mit der Zivilgesellschaft an einer Strategie arbeiten, mit welchen Schritten wir die notwendige Veränderung erreichen. Nur dann können Betriebe verlässlich planen und sich weiterentwickeln. Die nötige Transformation der Land- und Ernährungswirtschaft hin zu einer, die Klima und Artenvielfalt schützt und hohe Ansprüche an das Tierwohl stellt, ist eine gesellschaftliche Aufgabe. Keine, die jeder Betrieb für sich in einem wirtschaftlichen Umfeld stemmen kann, in dem er keine Chance hat, die Preise durchzusetzen, die er braucht, um die geforderte Leistung zu erbringen.“ Ein wesentlicher Baustein dafür ist die Neuausrichtung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP). Dazu hat unser Dachverband Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) bereits ein zukunftsweisendes Stufenmodell vorgeschlagen.
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