„Das Interessante an der Atmung ist, dass wir sie – wenn sie gut funktioniert – gar nicht wahrnehmen. Wenn wir aber an den Punkt kommen, an dem wir nicht mehr so gut Luft bekommen, ist irgendetwas aus Balance geraten und wir müssen uns Gedanken machen“, sagt Schmalenbach.
„Manche Menschen beschreiben es als Lufthunger“
„Wie die Atemnot, auch Dyspnoe genannt, wahrgenommen und beschrieben wird, ist sehr unterschiedlich“, erklärt der Lungenfacharzt. „Manche Menschen beschreiben es als Lufthunger.“ Luftnot an sich sei keine Erkrankung, sondern ein Symptom. Häufig zeige sich eine Beeinträchtigung der Atmung zunächst in Belastungssituationen − oft bei körperlicher Belastung. Bei manchen Menschen trete sie aber auch in psychischen Stresssituationen auf.
Man unterscheidet zwischen einer Luftnot, die nur bei Belastung auftritt (Belastungs-Dyspnoe), einer, die bereits beim schnellen Sprechen Probleme bereitet (Sprech-Dyspnoe) und einer, die auch in Ruhe auftritt (Ruhe-Dyspnoe).
Welche Krankheiten können hinter der Luftnot stecken?
„Da kommen relativ viele Möglichkeiten in Frage. In der Lungenheilkunde unterteilt man grob in Erkrankungen, bei denen den Betroffenen das Einatmen schwerfällt – man spricht dann von restriktiven Lungenerkrankungen – und Erkrankungen, bei denen das Ausatmen schwerfällt. Das sind obstruktive Lungenerkrankungen wie zum Beispiel COPD und Asthma“, erläutert Schmalenbach. Luftnot könne aber auch Ausdruck einer Blutarmut, Herzschwäche oder Tumorerkrankung sein – „denn körperliche Schwäche führt oft zu Luftnot“. Eine Therapie könne man erst dann festlegen, wenn man verstanden habe, was die Luftnot ausmacht.
Und wie können Ärzt*innen die Ursache erkennen?
Zunächst müsse man den Betroffenen viele Fragen stellen und aufmerksam zuhören, betont Schmalenbach. Neben dem Sammeln von möglichst vielen Informationen können zum Beispiel die Lungenfunktion und verschiedene Blutwerte getestet werden, um Anhaltspunkte zu geben.
Wann ist eine Atemnot gefährlich?
„Das richtet sich nach der Ausprägung. Auf jeden Fall sollte jede Veränderung in der Atmung als Warnsignal dienen“, betont der Arzt. Der Weg sollte dann direkt zum Hausarzt führen – außer man sei sich sicher, dass die Luftnot mit einem akuten Infekt oder Ähnlichem zusammenhänge, von dem man sich erstmal erholen müsse. „Sobald meine individuelle Leistungsfähigkeit der Atmung sinkt, würde ich das abklären lassen“, sagt er.
Bei einer akut auftretenden Luftnot ohne erkennbaren Grund lautet der Rat: möglichst schnell in die Arztpraxis oder notfalls ins Krankenhaus gehen.
Atemnot bei Corona oder Long-Covid
Ein Teil der Menschen, die nach einer Corona-Infektion unter Luftnot leiden, haben bereits während der akuten Erkrankung Probleme mit der Atmung. Aber mindestens genauso häufig kommt es laut Schmalenbach vor, dass die Luftnot erst dann bemerkt wird, wenn man nach der Corona-Erkrankung versucht, sich körperlich wieder etwas mehr zu belasten.
Das gesamte Interview im MEDICLIN-Podcast hören
Das gesamte Interview können sich Interessierte in der aktuellen Folge des MEDICLIN-Podcasts anhören. Sie ist Teil der fünften Staffel „Ihr Gesundheitsratgeber“, in der MEDICLIN-Expert*innen über verschiedenste Krankheiten aufklären. Zu hören ist die Folge „Atemnot“ auf den gängigen Podcast-Plattformen und auf der Übersichtsseite: https://www.mediclin.de/podcast-uebersicht/der-mediclin-podcast-ihr-gesundheitsratgeber/
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Zu MEDICLIN gehören deutschlandweit 32 Kliniken, sechs Pflegeeinrichtungen und zehn Medizinische Versorgungszentren. MEDICLIN verfügt über rund 8.300 Betten/ Pflegeplätze und beschäftigt rund 10.000 Mitarbeiter*innen.
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