Die Einkommensverhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes der Länder in Potsdam sind in der entscheidenden dritte Runde. Gleichzeitig läuft bei der Bahn ein weiterer 24-Stunden-Warnstreik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL). In beiden Tarifrunden geht es um Wertschätzung für geleistete Arbeit, die Mitarbeiterbindung und -gewinnung sowie die Sicherung und Stärkung der öffentlichen Infrastruktur. Die gewerkschaftlichen Einkommensforderungen sind mehr als berechtigt – die Arbeitgeber der Bahn und im öffentlichen Dienst der Länder müssen sich endlich bewegen.
Auf einer Solidaritätsdemo am Verhandlungsort in Potsdam rief der dbb Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach die Arbeitgebenden dazu auf, ihren verbalen Respektsbekundungen für die Beschäftigten endlich materielle Taten folgen zu lassen. Silberbach: „Egal ob aus dem Bahntower oder den Landeshauptstädten: Die Kolleginnen und Kollegen brauchen keine billigen Lobhudeleien mehr, sondern reale Einkommenszuwächse.“
Claus Weselsky; GDL Bundesvorsitzender, betonte vor den Demonstrierenden nochmal den engen Zusammenhang zwischen Arbeits- und Bezahlbedingungen einerseits und dem Fachkräftemangel andererseits: „Die jungen Leute können sich heute aussuchen, wo sie arbeiten. Wir schießen uns als Bahn oder öffentlicher Dienst doch absichtlich ins eigene Knie, wenn wir darauf nicht mit einer Attraktivitätsoffensive reagieren. Dabei geht es ums Geld und um die Arbeitszeit. Beides muss verbessert werden.“
Der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Rainer Wendt, bekräftigte die Solidarität innerhalb der dbb-Familie: „Wir stehen hier zusammen, weil wir als dbb für die gesamte öffentliche Infrastruktur einstehen, für innere Sicherheit und Verkehr genauso wie für Bildung, Finanzverwaltung und soziale Absicherung. Wir sind das Rückgrat dieser Gesellschaft und wir verlangen entsprechende ‚geldwerte‘ Anerkennung.“
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