Bereits am 10./11. Dezember will die spanische EU-Ratspräsidentschaft beim Treffen der EU-Agrarminister:innen und dem EU-Agrarausschuss einen Beschluss zur Deregulierung von Gentechnik erreichen. Doch ein solcher Beschluss stünde in absolutem Widerspruch zum Willen deutscher Bürger:innen, von denen 95 Prozent dies ablehnen, wie eine aktuelle von Foodwatch beauftragte Forsa-Umfrage belegt. 

„Fast alle Verbraucherinnen und Verbraucher wollen Lebensmittel ohne Gentechnik. Und deutsche wie europäische Bäuerinnen und Bauern wollen diese auch weiterhin produzieren können. Andernfalls verlieren sie nicht nur ihre Unabhängigkeit von Chemiekonzernen, sondern auch ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal der europäischen Lebensmittelerzeugung auf dem Weltmarkt. Eine Aufweichung des Gentechnikrechts steht nicht nur im Widerspruch zu Verbraucher- sondern auch zu wirtschaftlichen Interessen“, erklärt Jörg Hütter, der den Bereich Politik bei Demeter verantwortet. Denn: Fällt das Alleinstellungsmerkmal der gentechnikfreien Lebensmittelproduktion, sind unsere Bauern noch massiver dem Druck des Weltmarkts ausgesetzt. 

Demeter-Vorstand Alexander Gerber: „Gemeinsam mit 138 weiteren Verbänden und Bündnissen aus der Land- und Lebensmittelwirtschaft sowie dem Umwelt- und Verbraucherschutz fordert Demeter Wahlfreiheit in punkto Gentechnik. Wir wollen, dass Gentechnik auch in Zukunft weiterhin als solche gekennzeichnet und geprüft ist. Ein EU-Gentechnikrecht muss sicherstellen, dass eine gentechnikfreie Lebensmittelerzeugung mit gentechnikfreiem Saatgut möglich bleibt – all dies setzt der aktuelle Entwurf aufs Spiel. Deshalb appellieren wir an Bundeskanzler Olaf Scholz: Halten Sie sich an das, was Sie vor der Wahl versprochen haben – und lehnen Sie die geplante Deregulierung ab!” 

Mehr:
Demeter unterstützt mit anderen Verbänden die Campact-Petition Kennzeichnung und Regulierung aller Gentechnik-Pflanzen erhalten!