Neben den Themen Energieerzeugung, Energiemanagement und Energieeinsparung steht auch das übergeordnete Thema Nachhaltigkeit im Klinikum Darmstadt ganz oben auf der Agenda. Hierbei werden ökologische, wirtschaftliche und soziale Ziele gleichermaßen erfasst und berücksichtig.

Ein Umweltingenieur und eine Umweltwissenschaftlerin kümmern sich um den Bereich Umweltschutz im Klinikum: Holger Schröder und Martina Zimmermann. Verstärkung ist geplant: ein*e Referent*in für den Bereich Nachhaltigkeit. Diese Stelle ist als Stabsstelle direkt bei der Geschäftsführung angesiedelt. Ziel ist, wesentliche Nachhaltigkeitsthemen für das Klinikum herauszuarbeiten, notwendige Strukturen und Verfahrensabläufe zu etablieren und eine Datengrundlage für den zukünftig verpflichtenden CSRD-Nachhaltigkeitsbericht zu schaffen.

Bereits seit Juni erhebt das Klinikum Darmstadt mit Unterstützung eines externen Anbieters Daten zur Erstellung eines Carbon Footprints, der den Treibhausgasausstoß ermittelt. „Das Ziel einer kompletten Treibhausgasneutralität ist wohl auf absehbare Zeit nicht zu erreichen. Denn dabei sind neben der Energiebeschaffung und -erzeugung auch die Dienstleistungsketten und das insbesondere für Krankenhäuser komplexe Thema der Produktbeschaffung mit einzubeziehen. Hier ist für Krankenhäuser zum einen der hygienebedingt große Verbrauch an medizinischen Einwegartikeln sowie auch die derzeit noch vorherrschende Abhängigkeit von indischen und chinesischen Herstellern bezüglich verschiedener Arzneimittel zu berücksichtigen. Dennoch ist das klar definierte Ziel, möglichst viel einzusparen“, erläutert Holger Schröder, Leiter der Abteilung Arbeitssicherheit, Brand- und Umweltschutz.

Dies ist etwa bei den eingesetzten Narkosegasen bereits gelungen: „Der Einsatz von besonders klimaschädlichen Narkosegasen mit hohem CO2-Potential wurde stark reduziert. So wurde das Narkosegas Desfluran (ca. 2500-fache Treibhausgaspotential im Vergleich zu CO2) schon in 2022 um 99 Prozent reduziert, in 2023 bislang nicht mehr eingesetzt“, führt seine Stellvertreterin Martina Zimmermann aus.

Beim flächendeckenden Einsatz von Tafelwasserzapfanlagen war das Klinikum Darmstadt damals Pionierin, seit über 20 Jahren werden darüber Patient*innen und Mitarbeitende mit Leitungswasser versorgt: über 56 Anlagen werden 600.000 Liter Wasser im Jahr ausgegeben. Das entspricht einer Einsparung von ca. 71.500 Wasserkisten, die nicht von hochgerechnet etwa 400 LKW-Transporten gebracht und geholt werden müssen.

Für die Mitnahme von Speisen und Getränken setzt die Kantine mittlerweile auf das FairCup-Mehrweg-System. Ausgegeben werden wiederverwendbare Getränkebecher, Menüschalen und Menüboxen. Einweg-Becher sind in der Kantine des KDA daher schon seit längerem passé.

Strikte Wertstofftrennung und Steigerung des Recyclinganteils sind auch seit Jahren gelebte Praxis – auch auf den Stationen: So werden schon lange alte CD gesammelt und recycelt, nicht applizierte jodhaltige Röntgenkontrastmittel werden aufgrund ihrer hohen Persistenz in der Umwelt gesammelt und an den Hersteller zum Recycling zurück gegeben.

Auch in puncto Mobilität tut sich einiges: Im Fuhrpark wird der Anteil der Elektrofahrzeuge kontinuierlich erhöht, immer mehr Mitarbeitende nutzen das Jobticket – 1333 Mitarbeitende und damit mehr als jeder Dritte in 2022 – und seit zwei Jahren bietet das Klinikum Darmstadt auch die Möglichkeit an, sich Fahrräder zu leasen.

Und last but not least: Nachhaltigkeit wird auch bei den Ausschreibungskriterien des Zentralen Einkaufs bepunktet. Und da auch die soziale Nachhaltigkeit zählt, punktet das Klinikum Darmstadt seit zwei Jahren auch mit einem breit aufgestellten Betrieblichen Gesundheitsmanagement, welches auch den Vollservice des pme Familienservice beinhaltet, über den alle Mitarbeitenden rund um die Uhr vertrauliche Hilfe in allen Lebenslagen erhalten.

Das Klinikum Darmstadt schreitet voran – auch bei der Nachhaltigkeit!

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