Am 30. November 2023 lag die Zahl der Neuabschlüsse dieses Jahres bei 1.725. Im Vorjahr waren zum gleichen Zeitpunkt 1.663, noch ein Jahr zuvor 1.680 Neuverträge in die Lehrlingsrolle eingetragen. Im Jahr 2019, also vor dem Einbruch durch Corona, wurden zum Vergleichszeitpunkt 1.730 Neuverträge notiert. Der Rückstand gegenüber der Vor-Corona-Zeit liegt demzufolge aktuell bei lediglich fünf Verträgen oder einem Minus von 0,29 Prozent. „Wir haben also noch nicht ganz den Stand aus dem Jahr 2019 erreicht, sind aber auf einem guten Weg“, so Klaus Hofmann.
Bis zum Jahresende seien noch geringfügige Verschiebungen zu erwarten, die aber keine allzu großen Abweichungen mehr auslösen sollten. „Auch zum jetzigen Zeitpunkt gehen bei uns immer noch Neuverträge ein, die wir in die Lehrlingsrolle eintragen. Dasselbe gilt für Vertragsaufhebungen – ob durch Azubis oder Ausbildungsbetriebe“, informiert Claudia Orth, Leiterin des Geschäftsbereichs Berufsbildung bei der Handwerkskammer. „Noch bis zum Jahresende gibt es erfahrungsgemäß immer leichte Schwankungen.“
Beim Blick auf die regionale Verteilung setzt sich der Neckar-Odenwald-Kreis mit einem Plus von 10,22 Prozent gegenüber dem Vorjahr an die Spitze. Auch der Stadtkreis Mannheim liegt mit plus 7,27 Prozent deutlich über dem Vorjahr. Im Rhein-Neckar-Kreis wird ein Plus von 2,63 Prozent registriert. Lediglich im Stadtkreis Heidelberg muss ein Minus von 4,16 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt hingenommen werden.
Die stärksten Zuwächse, bezogen auf die Berufsgruppen, sind im Metall- und Elektrobereich zu verzeichnen. Hier zogen insbesondere die Berufsfelder „Elektroniker Energie und Gebäudetechnik“, „Anlagenmechaniker Sanitär, Heizung, Klima“ und „Kfz-Mechatroniker“ das verstärkte Interesse des Handwerksnachwuchses auf sich. Weiterhin sehr verhalten ist hingegen das Interesse am Nahrungsmittelhandwerk, unter das Bäcker, Konditoren und Fleischer fallen.
„Es bleibt unsere Aufgabe im Handwerk, weiter daran zu arbeiten, die Attraktivität der beruflichen Ausbildung in der öffentlichen Wahrnehmung zu stärken“, sagt Klaus Hofmann. Zwar sei die Relevanz von Handwerksberufen unter anderem durch die politischen Zielsetzungen im Klima- und Umweltbereich mehr in den Fokus gerückt, doch bleibe es hinsichtlich einer rückläufigen Zahl an Schulabgängern aufgrund der demografischen Entwicklung herausfordernd, die im Handwerk dringend benötigten Nachwuchskräfte in ausreichender Zahl zu rekrutieren. „Der Wettbewerb um junge Menschen ist in allen Wirtschaftszweigen und Berufsgruppen sehr groß“, so der Handwerkskammerpräsident. „Umso wichtiger ist es, dass die Vorzüge und Chancen der dualen Ausbildung flächendeckend bekannt sind und in die Überlegungen bei der Berufsorientierung einfließen.“
Fragen rund um die Ausbildung im Handwerk beantwortet bei der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald das Team der Ausbildungs- und Nachwuchssicherungsberatung, Telefon 0621 18002-0, E-Mail: ausbildungsberatung@hwk-mannheim.de.
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