„Zuerst einmal die gute Nachricht – 99 Prozent der Uterus-Myome sind gutartige Tumoren, die aus dichtem, fibrösem Gewebe bestehen, und nur 20 Prozent verursachen Beschwerden“, begann die Gynäkologin ihren Vortrag. Zudem sei das Wachstum hormonabhängig, weswegen in der Menopause, wenn die Bildung des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen zurückginge, auch das Wachstum von Myomen abnehme. Ob eine Behandlung notwendig sei, läge an den zugrunde liegenden Beschwerden. Wären diese nicht vorhanden, so bestünde auch kein Anlass für eine Therapie. „Aber auch wenn eine Behandlung notwendig ist, muss dennoch nicht jedes Myom operiert werden“, erklärte die Oberärztin. „Bei der Auswahl der Behandlung spielt dabei nicht nur die Größe, Lage und Anzahl der Myome eine Rolle, sondern auch das Alter der Patientin und ob die Familienplanung schon abgeschlossen ist.“ Grundlegend gelte: Je mehr ein Myom in die Gebärmutterhöhle reiche, desto größer sei auch der Behandlungsbedarf, besonders bei vorhandenem Kinderwunsch, da Myome durch den erhöhten Östrogenspiegel in der Schwangerschaft bis auf das 5-fache wachsen würden. Myome kämen aber auch in der Schleimhaut, der Muskelschicht oder auch unter der Außenschicht der Gebärmutter vor und könnten je nach Größe die umliegenden Organe wie z. B. Blase oder Darm beinträchtigen.
Zu den heute angewandten Behandlungsverfahren zählten die medikamentöse Therapie mit Hormonen, vorzugsweise mit dem Medikament Ryeqo – ein Kombinationspräparat aus Relugolix, Estradiol und Norethisteronacetat. Es versetzt Frauen in künstliche Wechseljahre, wird relativ gut vertragen und kann quasi als Dauertherapie oder Überbrückung bis zu einer anderen Therapiemethode eingesetzt werden. Operativ ist eine gängige Behandlungsform die Sonata-Methode, bei der durch eine Ultraschallsonde, die in die Gebärmutter eingeführt wird, die Zellestruktur des Myoms verkocht wird sowie minimalinvasive (über die Leistenschlagader) Myomoperationen oder die operative Entfernung der Gebärmutter. Die Embolisation über einen Katheter habe fast keinen Stellenwert mehr. Bei der Hormonbehandlung stünde die Verringerung der Blutungsstärke im Vordergrund, die auch zur Vorbereitung einer geplanten Operation eingesetzt würde. „Die Sonata-Methode ist auch für Patientinnen mit Kinderwunsch sehr gut anwendbar. Die Blutungsstörungen bessern sich bereits einige Wochen nach dem Eingriff. Zwar ist die Größe der Myome bei der ersten Kontrolle meist noch unverändert, aber in den folgenden Monaten verkleinern sich diese dann deutlich“, erklärt Simon und weiter: „Bei abgeschlossener Familienplanung und starken Beschwerden wird fast immer eine Entfernung der Gebärmutter empfohlen und nicht die des Myoms. Die Komplikationsrate ist gering und Studien zeigen, dass die Patientinnenzufriedenheit sehr groß ist, da sie ja unmittelbar nach dem Eingriff keine Blutungen und Schmerzen mehr haben.“
Am Ende ihres Vortrags ging die Fachärztin noch einmal auf die Entstehung von Uterus-Myomen ein:“ Die genaue Ursache ist nach wie vor unbekannt. Man bringt die Erkrankung mit den verschiedenen Faktoren wie Alter, Genetik und Hormone in Verbindung. So wissen wir z. B. auch, dass bei Frauen mit dunkler Hautfarbe die Inzidenz mindestens dreimal so hoch ist. Auch zeigen das Wachstum in der Schwangerschaft und der Rückgang in der Menopause deutlich die Hormonabhängigkeit. Durch die Hormonersatztherapie während der Menopause können deshalb auch durch die Aufrechterhaltung des Östrogenspiegels Myome und Symptome unverändert bleiben.“
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