Mit einem lachenden und einem weinenden Auge blickt der GIH auf die gestrige Haushaltseinigung der Bundesregierung. Zum einen herrscht Erleichterung, dass die Förderprogramme zur Gebäudesanierung im Großen und Ganzen trotz des gekürzten Klima- und Transformationsfonds auch über 2023 hinaus erhalten bleiben. Zum anderen befürchtet der Energieberatendenverband jedoch, dass die Einschnitte bei den Bauprogrammen sowie der Verzicht auf diverse Aufstockungen im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) die Wärmewende zurückwerfen.

Dazu erklärt der GIH-Bundesvorsitzende Stefan Bolln:

„Die gute Nachricht für Hausbesitzende und Energieberatende ist, dass sich die Bundesregierung mit ihrer Entscheidung, die leider unumgänglichen Kürzungen vor allem in anderen Bereichen vorzunehmen, klar zur Gebäudesanierung und zur Wärmewende bekannt hat. Auch die Rückkehr zum ursprünglichen Pfad der CO2-Bepreisung lesen wir als Zeichen in diese Richtung.

Bauchschmerzen bereiten uns jedoch die Kürzungen bei den Bauprogrammen sowie die Rücknahme eines Großteils der bereits beschlossenen Ausweitung der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) – darunter auch die Aufstockung des Geschwindigkeitsbonus beim Heizungstausch oder der Fördersätze für Effizienzmaßnahmen an Gebäuden. Mit Blick auf die Zielvorgabe der Weltklimakonferenz, das Tempo bei der Energieeffizienz bis 2030 zu verdoppeln, müsste das Pendel hier eigentlich in die andere Richtung ausschlagen.

Wir hoffen, dass die Bundesregierung dies ebenfalls sieht und nach der Konsolidierung des Haushalts zeitnah entsprechende Maßnahmen ergreift. Kurzfristig ist aber vor allem wichtig, dass die aktuell auf Eis liegenden Förderprogramme unverzüglich wieder geöffnet werden und die Bundesregierung schnellstmöglich die finale Fassung der ab 2024 geltenden BEG veröffentlicht. Denn aus meiner Beratungserfahrung kann ich sagen: Je länger Sanierungsprojekte durch formale Hindernisse blockiert werden, desto stärker sinkt die Motivation, diese auch in die Tat umzusetzen.“

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