Selbst große Kupferkonzerne wie Freeport Mcmoran und Anglo American warnen davor, dass es nicht genug Kupferminen gibt, um die globalen Ziele zur Elektrifizierung des Straßenverkehrs zu erreichen. Dabei werden selbst im größten Produzentenland Chile heute noch neue Vorkommen entdeckt und entwickelt, wie das Beispiel Southern Hemisphere Mining zeigt.

Die größten Kupferproduzenten der Welt haben im Oktober auf einer Konferenz in London den Notstand ausgerufen. Auf dem FT Mining Summit der Zeitung Financial Times warnten Vertreter der großen Konzerne, dass nicht genug Kupferminen entwickelt werden, um den zusätzlichen Bedarf durch die Elektrifizierung des Straßenverkehrs zu decken. Ein Elektroauto benötigt etwa drei- bis viermal so viel Kupfer wie ein Fahrzeug mit Verbrennungsmotor.

Dabei sei inzwischen der niedrige Preis nicht das größte Problem der Branche. Kupfer hatte im vorigen Jahr noch zeitweise 10.000 US-Dollar je Tonne gekostet. Inzwischen liegt der Preis ein Fünftel darunter, was mit den Sorgen vor einer globalen Rezession erklärt wird. Als Faustregel gilt in der Branche: Bei Preisen um und 8.000 US-Dollar je Tonne wird keine neue Mine gebaut. Das lässt sich wirtschaftlich schlichtweg nicht seriös planen. Kathleen Quirk, Präsidentin von Freeport-McMoran, sagte, dass höhere Kupferpreise allein keine Lösung seien, um genug Material auf den Markt zu bringen. Vielmehr seien es andere Faktoren wie die fehlenden Arbeitskräfte in einigen Ländern oder auch die langen Genehmigungszeiten.

Der Bedarf an Kupfer soll bis 2035 um rund ein Drittel auf dann etwa 33 Mio. Tonnen steigen. Dementsprechend hoch ist der Bedarf an neuen Minen, die die Batterieindustrie beliefern. Hinzu kommt der wachsende globale Bedarf durch den zunehmenden Wohlstand in vielen Entwicklungs- und Schwellenländern. Laut Anglo American benötigt der westliche Lebensstil 200 bis 250 Kilogramm Kupfer pro Person im Jahr. Im globalen Durchschnitt seien es aber lediglich 60 Kilogramm. Mit dem zunehmenden Wohlstand in bevölkerungsreichen Ländern wie China, Indien oder Indonesien dürfte auch dieser Nachfragefaktor deutlich zulegen.

Robert Friedland, Mining-Magnat und Gründer von Ivanhoe Mines, sieht zudem Probleme bei der Entdeckung neuer Vorkommen. Diese seien schließlich in vielen Industrieländern schon in den vergangenen 200 Jahren ausgebeutet wurden. Dennoch gibt es auch hier Gegenbeispiele. So gehört Southern Hemisphere Mining zu den wenigen Firmen, die ein neu entdecktes Vorkommen entwickeln. Noch dazu sind die Australier in Chile unterwegs, einem rechtlich und politisch stabilen Land, dass zu den besten Mining-Jurisdiktionen der Welt gehört. Im Gegensatz zu den großen Mining-Staaten wie Kanada oder Australien gibt es hier gut ausgebildete Arbeitskräfte und die Möglichkeit, einen Großteil des benötigten Stroms aus Erneuerbaren Energie zu beziehen.

Southern Hemisphere Mining entwickelt das Llahuin-Projekt im Norden Chiles und sich mit dem Kupfer-Gold-Vorkommen eine aussichtsreiche Position im Markt eingenommen. Llahuin verfügt inzwischen über eine JORC-konforme Mineralressource von 169 Millionen Tonnen mit einem Gehalt von 0,4 % Kupferäquivalent. Mehr als 90 Prozent der Ressource befinden sich bereits in der höheren Kategorie Measured & Indicated. Ein guter Teil des Weges zur Produktion wurde also geschafft.

Southern Hemisphere Mining plant die weitere Exploration der Liegenschaft mit Bohrarbeiten, die bereits begonnen haben. Das Ziel der Exploration ist es, dass Minenleben um weitere 12 Jahre zu verlängern. Schon jetzt geht das Management davon aus, dass mit der bestehenden Ressource eine Produktion über 25 Jahre möglich ist. Wenn die Ressource weiter gesteigert worden ist, will Southern Hemisphere Mining eine Vormachbarkeitsstudie, um Investoren wie finanzierenden Banken das wirtschaftliche Potenzial einer Mine auf Llahuin zu demonstrieren.

Neben der guten Ausgangslage in Chile profitiert das Projekt dabei auch von einer guten Logistik und der guten Geologie. Nur acht Kilometer entfernt von Llahuin entsteht auf El Espino die nächste Kupfermine. Hier allein werden 400 Mio. Dollar investiert. Die Private Equity Gesellschaft RCF bezahlte satte 90 Mio. Dollar, um sich 23,6 Prozent an dem Projekt zu sichern. Überträgt man diese Zahlen auf Llahuin und Southern Hemisphere Mining, dann müsste der Börsenwert ein Vielfaches der aktuellen rund 15 Mio. Euro betragen.

Quellen:

https://www.sueddeutsche.de/wissen/rohstoffe-in-chile-schaetze-aus-dem-schlund-der-wueste-1.1882923#:~:text=Im%20Untergrund%20von%20Chile%20schlummern,etwas%20Wasser%20in%20den%20Untergrund.
https://www.deutsche-rohstoffagentur.de/DERA/DE/Rohstoffinformationen/L%C3%A4nderkooperationen/Laender/Chile/chile_node.html
https://www.marketscreener.com/quote/stock/BHP-GROUP-LIMITED-6492795/
https://www.marketscreener.com/quote/stock/GLENCORE-PLC-8017494/

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