Zur aktuellen Debatte über den Bundeshaushalt und Forderungen nach einem Stopp der Erhöhung des Bürgergeldes erklärt Ulrich Lilie, Präsident der Diakonie Deutschland:

"Eine Existenzsicherung nach Kassenlage verstößt gegen Grundprinzipien des Sozialstaates und das Verfassungsrecht. Mit der Bürgergelderhöhung werden nun die extremen Preissteigerungen im Einkaufswagen der Bürgergeldberechtigten rückwirkend ausgeglichen. Darauf haben die Menschen ein Anrecht, ebenso auf staatliche Hilfe bei der Qualifizierung in Arbeit. In der Debatte über Armut und Bürgergeld brauchen wir weniger Populismus und mehr Faktenwissen und Empathie. Es gibt nicht ‚die Bürgergeld-Bezieher‘. Aber es gibt viele Menschen, die es trotz massiver Bemühungen nicht schaffen, aus der Armut herauszukommen. Dies hat auch mit einem Niedriglohnsektor zu tun, in dem Menschen häufig in Vollzeit arbeiten und trotzdem nicht genug zum Leben haben. Die tägliche Existenzsicherung von fünf Millionen Bürgergeldberechtigten darf nicht zum Spielball einer verfehlten Haushaltspolitik werden. Auch beim Schließen dieser Haushaltslücke muss der Grundsatz gelten: Starke Schultern können mehr tragen als schwache."

Weitere Informationen:
https://www.diakonie.de/menschenwuerdiges-existenzminimum 

Über Diakonie Deutschland

Die Diakonie ist die soziale Arbeit der evangelischen Kirchen. Bundesweit sind mehr als 627.000 hauptamtliche Mitarbeitende in rund 33.000 ambulanten und stationären Diensten der Diakonie wie Pflegeheimen und Krankenhäusern, Beratungsstellen und Sozialstationen mit 1,18 Millionen Betten/Plätzen beschäftigt. Der evangelische Wohlfahrtsverband betreut und unterstützt jährlich mehr als zehn Million Menschen. Etwa 700.000 freiwillig Engagierte sind bundesweit in der Diakonie aktiv.

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