TX Logistik, der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) und der Verband DIE GÜTERBAHNEN haben gestern in Duisburg eine speziell beklebte Lokomotive vorgestellt, die ab sofort im Schienengüterverkehr in ganz Europa eingesetzt wird. Das Design, ganz in schwarz mit grüner Schrift, ist einer Digitaluhr nachempfunden, die als festes Datum den 1. Januar 2030, 00:00 Uhr und eine Minute, zeigt. Die Botschaft: Bis dahin bleibt noch Zeit, um durch entsprechende Maßnahmen deutlich mehr Güter auf die klimafreundliche Schiene zu verlagern und die Klimaschutzziele im Verkehrssektor rechtzeitig zu erreichen.

Die anwesenden Vertreter des Schienengüterverkehrs wiesen im Zuge der Lok-Präsentation darauf hin, dass in der Verlagerung von mehr Gütertransporten von der Straße auf die Schiene ein erhebliches Einsparpotenzial an CO2-Emissionen liege. „Wir müssen bis 2030 den CO2-Ausstoß im Vergleich zu 1990 um 65 % reduzieren. Das geht im Verkehrssektor nur mit einer konsequenten Stärkung und Verlagerung auf die umweltfreundlichen Verkehrsträger. Im Güterverkehr ist das ohne Zweifel vor allem die Schiene“, so  Albert Bastius, COO von TX Logistik, dem zur Mercitalia Logistics (Gruppo FS Italiane) gehörenden Eisenbahnlogistikunternehmen.

„Auf der Langstrecke spielt die Bahn eindeutig ihre Stärken aus – und das sowohl wirtschaftlich als auch hinsichtlich des Klimaschutzes. Eine sinnvolle Arbeitsteilung von Schiene und Straße, wie etwa beim Kombinierten Verkehr, ist aus unserer Sicht der richtige Weg“, betonte BME-Hauptgeschäftsführerin Dr. Helena Melnikov. Auf den Einsatz von Lkw müsse nicht grundsätzlich verzichtet werden. „Lastkraftwagen haben bei Gütertransporten eine wichtige Funktion, vor allem in der Feinverteilung vor Ort“, fügte Frau Melnikov abschließend hinzu.

Die Politik müsse dazu weitere Maßnahmen für eine Stärkung des Schienengüterverkehrs zeitnah und konsequent umsetzen. „Diese Woche endete eine weitere Weltklimakonferenz, die uns erneut zeigt, dass wir weltweit und gemeinsam mehr tun müssen, um den Klimawandel aufzuhalten. Gerade die führenden Industrie- und Wirtschaftsnationen müssen dazu schnell und konsequent vorangehen. Deutschland hat vor allem im Verkehrssektor noch erheblichen Nachholbedarf bei der Emissionsminderung. Deshalb ist die Stärkung des klimafreundlichen Schienengüterverkehrs ein zentraler Baustein, um die angestrebten Ziele zu erreichen“, so VDV-Geschäftsführer Dr. Martin Henke.

Abschließend sagt Peter Westenberger, Geschäftsführer von DIE GÜTERBAHNEN „Schienengüterverkehr ist gelebter Klimaschutz. Er produziert sieben Mal weniger CO2 als der Lkw-Transport und ist vier Mal energieeffizienter. Allein diese Lok wird bis 2030 rund 100.000 Tonnen des Treibhausgases vermeiden. Damit das aus den Klimaschutzzielen abgeleitete Ziel erreicht werden kann, 2030 auf der Schiene 25 Prozent des Güterverkehrs abzuwickeln, müssen Regierung und DB jetzt den Infrastrukturausbau hochfahren. Neue Gleise, Verladeeinrichtungen, Abstellanlagen, längere Überholgleise und mehr kranbare Sattelauflieger sind einige der Dinge, mit denen die Verlagerungswirkung dieser Lok so richtig zur Geltung kommt. Das Interesse der verladenden Wirtschaft an der Schiene wächst im Moment stärker als der Rückenwind aus der Politik“.

Über Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV)

Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) ist der Branchenverband des öffentlichen Personen- und Schienengüterverkehrs mit über 640 Mitgliedsunternehmen. Branche und Branchenverband sorgen für mehr klimaschonende Beförderung und Transport von Menschen und Gütern bei weniger Verkehr: Rund 7,1 Milliarden Fahrgäste in Deutschland nutzten im Corona-Jahr 2020 den Öffentlichen Personennahverkehr der VDV-Mitgliedsunternehmen. Busse und Bahnen ersetzten damit jeden Tag rund 14 Millionen Autofahrten auf deutschen Straßen. 2020 transportierten die VDV-Unternehmen im Schienengüterverkehr 288 Millionen Tonnen und ersetzten so rund 67.000 voll beladene Lkw auf deutschen Straßen.

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