Vor allem den „Large Language Models“ gilt ihr Interesse. Diese Modelle verarbeiten und erzeugen natürliche Sprache und sind eine Form von generativer künstlicher Intelligenz für textbasierte Inhalte. „Ich will wissen, was der Mensch, der das benutzen soll, darüber denkt und was er bei der Anwendung empfindet.“ Dabei ist es ihr Anliegen, Risiken aufzuzeigen, aber auch der noch immer herrschenden Unsicherheit mit Aufklärung zu begegnen.
Christin Kreutz versucht in ihrem Projekt Künstliche Intelligenz so zu programmieren, dass diese Persönlichkeitsmerkmale der Nutzenden – wie beispielsweise Introvertiertheit – berücksichtigt. Daraus wiederum sollen beispielhafte Persönlichkeitsprofile entstehen, für die die Large Language Models personalisierte Argumente erzeugen.
Künftig, so ist sich Christin Kreutz sicher, werden dank Künstlicher Intelligenz und anderer Fortentwicklungen in der Informatik Probleme ganz anders gelöst als bisher. Das wiederum eröffnet neue Freiräume und ermöglicht es, sich auf andere Themen zu fokussieren. Und wo hegt sie Befürchtungen? „Dass wir zu wenig kritisch sind und den Hilfsmitteln des Maschinellen Lernens zu sehr vertrauen.“ Sie möchte, dass mehr Menschen sich auskennen und somit entscheiden können, wo Gefahren und Chancen sind und welche Grenzen definiert werden müssen.
Der Klaus Tschira Boost Fund macht diese Forschungsarbeit für Christin Kreutz erst möglich. Bei einem „klassischen“ Antrag, beispielsweise bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft, wäre ein solch interdisziplinäres Förderprojekt mit ungewissem Erkenntnisausgang schwer zu platzieren gewesen.
Und wie ist es als Frau in der Informatik? Zu ihren Studienzeiten, so erzählt die 31-Jährige, gab es weit und breit keine Professorin, die sie sich als Vorbild hätte nehmen können. Das ändert sich nur langsam. Jetzt muss sie wohl selbst zum „Role Model“ werden.
Vorbildlich ist gewiss auch ihre Balance zwischen Forschung und Freizeit. Ganz selbstverständlich wird mit ihrem Partner (ebenfalls Informatiker) und in Freundschaften und Familie viel über ihr Herzensthema gesprochen. Doch wenn sie gärtnert – und dabei ziemlich scharfe Chilis produziert –oder für ihr Team backt, dann gibt es auch Platz für die andere Christin Kreutz: eine souveräne Tänzerin zwischen den Welten eben.
Der Klaus Tschira Boost Fund ist ein gemeinsames Programm der German Scholars Organization und der Klaus Tschira Stiftung zur Förderung von Forschenden der Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik.
Gestärkt werden exzellente Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler durch:
- flexible Fördergelder zur Schaffung von Freiräumen für eigene, riskantere sowie interdisziplinäre Projekte,
- Unterstützung beim Aufbau von (internationalen) Kooperationen und Netzwerken,
- gezielte Begleitung und Beratung zur professionellen und persönlichen Weiterentwicklung.
Ziel ist es, Karrierewege von (jungen) Forschenden flexibler zu gestalten, zu beschleunigen und eine frühe Unabhängigkeit zu fördern.
Die Klaus Tschira Stiftung (KTS) fördert Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik und möchte zur Wertschätzung dieser Fächer beitragen. Sie wurde 1995 von dem Physiker und SAP-Mitgründer Klaus Tschira (1940–2015) mit privaten Mitteln ins Leben gerufen. Ihre drei Förderschwerpunkte sind: Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation. Das bundesweite Engagement beginnt im Kindergarten und setzt sich in Schulen, Hochschulen und Forschungseinrichtungen fort. Die Stiftung setzt sich für den Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ein. Weitere Informationen unter: www.klaus-tschira-stiftung.de.
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