Das BZWW wurde im März 2021 als zentrale Institution für die Interessen und Probleme der Weidetierhalter im Umgang mit dem Wolf mit dem Ziel eingerichtet, den Konflikt zwischen Weidetierhaltung und Wolf zu entschärfen. „Zu unserem Bedauern wird die Arbeit des BZWW von Beginn an diesem Auftrag nicht gerecht. Die Einbindung der Verbände beschränkt sich eher auf redaktionelle Einbeziehung und Lektoratstätigkeiten. Bereits im September vergangenen Jahres haben die beteiligten Weidetierhalterverbände schriftlich dem BMEL ihre Kritik an der Arbeit und Ausrichtung des BZWW zum Ausdruck gebracht und ihre weitere Mitarbeit in Frage gestellt“, heißt es in dem Schreiben der acht Verbände. Nach wie vor würden wesentliche Themen rund um die Probleme der Weidetierhalter mit dem Wolf nicht aufgegriffen. Darunter fallen beispielsweise die Überarbeitung und Harmonisierung des Rissbegutachtungsverfahrens, die Festlegung von nicht zäunbaren Gebieten mit hohem Grünlandanteil und hoher Weidetierdichte, bei denen eine Ansiedelung von Wolfsrudeln verhindert werden muss, oder auch die Erarbeitung von Regelungen zum Bestandsmanagement als vorsorgender Herdenschutz. Unberücksichtigt bleibt, dass die Koexistenz von Wolf und Weidetierhaltung nicht allein mit Herdenschutzmaßnahmen zu erreichen ist.
Da trotz konstruktiver Mitarbeit der Weidetierhalterverbände und wiederholt vorgebrachter Kritikpunkte eine Korrektur der Arbeitsweise und eine Neuausrichtung der Agenda des BZWW nicht in Sicht sei, sahen sich die unterzeichnenden Verbände gezwungen, aus den Gremien des BZWW auszutreten. Das BZWW werde den Ansprüchen nicht gerecht und sei in der aktuellen Ausrichtung entbehrlich. Voraussetzung für eine zielführende Arbeit in einer solchen Plattform sei die Anerkennung der Realität in den weidetierhaltenden Betrieben, der Grenzen des Herdenschutzes und der Notwendigkeit der Bestandsregulierung beim Wolf.
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