Winterwandern, Schneeschuhtouren oder Langlaufen liegen im Trend. Der Goldsteig ist dafür ein beliebtes Ziel. Der Weitwanderweg durchzieht die Urlaubsregionen Bayerischer Wald und Oberpfälzer Wald. Auf den vielen Rundwegen und Etappen ist man mit sich und der Natur im Reinen. Die frische Luft, die reduzierten Farben und Geräusche verschaffen Freiraum für eigene Gedanken und eine gewisse Leichtigkeit des Seins.

Die Palette der geführten Touren reicht vom Winterwandern in Grainet über die Hüttenwanderung in Sankt Englmar, einer Ge(h)nusstour in vier Gängen, bis zur ganztägigen Wanderung „Zum Hüttnwirt“, das Ziel bei der Kaitersberg-Erlebnistour. Auf einzelnen Goldsteigetappen sind bei Schneelage auch Loipen gespurt, wie die Riedelsteinloipe, die Hohenzollern-Loipe oder das Skiwanderzentrum Zwieslerwaldhaus in der Ferienregion Nationalpark. Informationen: www.goldsteig-wandern.de 

Tipps von Goldsteig-Wanderexpertin Antonia Gareis
Wer im Winter auf Tour geht, sollte ein paar Dinge beachten. Antonia Gareis betreut beim Tourismusverband Ostbayern den Fernwanderweg und gibt Tipps, wie man auch im Winter sicher am Goldsteig unterwegs ist.

Winterwandern kostet mehr Zeit und mehr Kraft
Antonia Gareis ist oft unterwegs auf dem Goldsteig und kennt die Routen. „Doch im Winter verändert sich die Landschaft und die Natur schaut anders aus. Die Wegemarkierungen sind manchmal nicht erkenntlich, da sie verschneit sind. Auch Dämmerung oder Nebel können die Sicht einschränken.“ Der Goldsteig ist auf Sicht markiert. Dennoch empfiehlt die Wanderexpertin GPS-Daten per App am Mobiltelefon oder ein GPS-Gerät mitzuführen, außerdem eine Landkarte. Mit dieser könne man sich einen guten Gesamtüberblick verschaffen, erklärt Gareis. Ohnehin sollte man sich vor der Tour die Details über Höhenmeter, Strecken- und Geländeverlauf anschauen. Ihr wichtigster Appell ist: „Bleibt auf den Wegen und nehmt keine Abkürzungen. Das ist sicherer und gelebter Naturschutz.“ Auch regelmäßig Pausen zu machen und ausreichend zu trinken, machen die Tour sicherer. „Eine Einkehr ist perfekt zum Aufwärmen und Kräfte tanken. Doch man sollte rechtzeitig aufbrechen“, sagt Gareis, „Im Winter sind die Tage kürzer und oft schätzt man den Weg, der noch vor einem liegt, falsch ein. Wandern im Winter kostet zudem mehr Zeit und mehr Kraft als im Sommer.“

Am besten ist man in der Gruppe unterwegs
Am besten ist es, nicht allein auf Tour zu gehen. Wenn doch, gibt man am besten jemandem Bescheid, welche Route man geht. Eine geeignete Ausrüstung sollte selbstverständlich sein, ist es aber oft nicht, weiß Gareis. Sie empfiehlt Stöcke mit großen Tellern, gute Schneeschuhe und keine Jeans, denn diese saugen sich schnell mit Wasser voll, werden kalt oder gefrieren. Eine warme Extrajacke und Ersatzhandschuhe im Rucksack gehören ebenfalls zur Ausstattung. Auch ein kleines Erste-Hilfe-Set aus Verbandsmaterial, zwei Rettungsdecken, Traubenzucker und Schmerzmittel passen gut in jeden Tagesrucksack. „Ganz wichtig ist ein Mobiltelefon mit Akkupack, aber auch eine Stirn- oder Taschenlampe, sollte man doch von der Dunkelheit eingeholt werden“, sagt Gareis. Kälte saugt die Akkus leer, daher rät die Wanderexpertin, diese nah am warmen Körper zu tragen.

Tipp: Hilfe im Wald-App
Sollte es bei aller Weitsicht und Vorsicht doch zu einem Notfall kommen, ist die kostenlose App „Hilfe im Wald“ eine große Hilfe. Sie übermittelt bei Notrufwahl 112 die Standort-Koordinaten. „An dem Ort, an dem man den Notruf absetzt, sollten dann alle bleiben, bis Hilfe eintrifft“, führt Gareis aus. „Der Goldsteig ist einer der besten Wanderwege Deutschlands und ein wundervolles Wandervergnügen, im Sommer und im Winter“, kommt Gareis ins Schwärmen.

Goldsteig-Wandertipps für den Winter
Der Goldsteig führt von Marktredwitz bis Passau und hat auf der Hauptroute 660 Kilometer. Über 2.000 Kilometer gehören samt Zuwegen und Alternativrouten in das Gesamtnetz. Die schönsten Winterwanderungen, Schneeschuhtouren und Fackelwanderungen sowie aktuelle Informationen zum Weg findet man unter www.goldsteig-wandern.de

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