„Ysselsteyn ist ein Meilenstein für den Volksbund. Das sichtbare Erinnern an alle Opfergruppen des ehemaligen Kriegsgegners inmitten der eigenen Gräber ist Ausdruck unseres wahrhaftigen Versöhnungswillens und gleichzeitig ein deutliches Bekenntnis zur eigenen Verantwortung vor der Geschichte und zur Verpflichtung für eine friedliche Zukunft. Ysselsteyn ist eine Blaupause für das gemeinsame europäische Gedenken des 21. Jahrhunderts“, so Dirk Backen, Generalsekretär des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge.

Es gibt nichts Vergleichbares

Der Volksbund hat das erste Mal in seiner langen Geschichte ein Gedenkzeichen für die Opfer der nationalsozialistischen Besetzungsherrschaft auf einer deutschen Kriegsgräberstätte im Ausland errichtet. Er wurde dabei von der Deutschen Botschaft in Den Haag unterstützt.

Das Gedenkzeichen wird am 4. Dezember um 14:00 Uhr im Besucher- und Informationszentrum Ysselsteyn, Timmermannsweg 75, 5813 AM Ysselsteyn, Niederlande eingeweiht.

Die fünf „Gates of Remembrance“ erinnern an die verschiedenen Opfergruppen und zeigen mit der Botschaft „Nie wieder!“ Orte der Verfolgung und Ermordung von Opfern der nationalsozialistischen Besatzung.

Wie kann inmitten einer deutschen Kriegsgräberstätte ein adäquates Gedenken für die Opfer der nationalsozialistischen Besatzung erfolgen? Das ist eine komplexe Frage. Vorangegangen war ein intensiver Dialog des Volksbundes mit Vertretern der jüdischen Gemeinden und anderer Opfergruppen in den Niederlanden, begleitet von der Deutschen Botschaft in Den Haag. Daran schloss sich die Ausschreibung eines Kunstwettbewerbs an. Die Jury entschied sich für den Vorschlag des in Berlin lebenden Künstlers Arnold Dreyblatt.  Er sagt dazu: „Ich wollte einen sichtbaren und begehbaren Raum des Gedenkens, der Kontemplation und der Erinnerung als Einschnitt in die zentrale Achse des Soldatenfriedhofs schaffen. Das entstandene Denkmal verweist auf eine "offene Wunde", die auf eine "Gegengeschichte" Bezug nimmt und das Schicksal der Verfolgten, Geächteten und ermordeten Opfer des Nationalsozialismus in die historische Stätte hineinbringt.”

Täter und Opfer – dieses Thema wird deutlicher sichtbar

„Wir laden junge Menschen zu internationalen Begegnungen nach Ysselsteyn ein, damit sie sich an authentischen Orten mit Geschichte auseinandersetzen. Dazu gehören auch schwierige Themen: „Wie entstehen Kriege?“ und „Warum werden Menschen zu Tätern?

Das Gedenkzeichen für die Opfer der nationalsozialistischen Besatzung in den Niederlanden ist eine sehr wichtige Ergänzung unserer Arbeit. Wir wollen uns noch stärker mit dem Spannungsfeld Täter und Opfer und den Schattierungen dazwischen auseinandersetzen. Die Geschichte ist nicht schwarz-weiß“, so Sjoerd Ewals, Leiter der Jugendbildungs- und Begegnungsstätte in Ysselsteyn.

Lernen aus der Geschichte – an authentischen Orten

Der Volksbund hat vier eigene Jugendbildungs- und Begegnungsstätten (JBS) in den Niederlanden, Frankreich, Belgien und Deutschland. Dort kommen jedes Jahr ca. 15.000 junge Menschen zusammen, um auf den Kriegsgräberstätten über die Auswirkungen von Krieg und Gewalt zu sprechen und Verständigung und Dialog zu fördern. Der Volksbund kontextualisiert Kriegsgräberstätten in seiner Arbeit als Lernorte der Geschichte, die im Einklang mit dem Ziel des „Nie wieder“ der „Gates of Remembrance“ stehen. Die Jugendbegegnungsstätte Ysselsteyn in der niederländisch-deutschen Grenzregion ist Teil eines Netzwerkes von Geschichts- und Erinnerungsstätten in der Provinz Limburg, Niederlande.

Einweihung mit Musik

Das Gedenkzeichen wird eingeweiht von Rabbi Jacobs, Oberrabbiner des Inter Provinciaal Opperrabbinaats in den Niederlanden, in Anwesenheit des Künstlers, Professor Arnold Dreyblatt sowie Emile Roemer (angefragt), Kommissars des Königs der Provinz Limburg, Dr. Cyrill Jean Nunn, Botschafter Deutschlands in den Niederlanden und Dirk Backen, Generalsekretär des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Das Roger-Moreno-Trio wird die Veranstaltung musikalisch begleiten.

Firmenkontakt und Herausgeber der Meldung:

Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.
Sonnenallee 1
34266 Niestetal
Telefon: +49 (561) 7009-0
Telefax: +49 (561) 7009-211
https://www.volksbund.de

Ansprechpartner:
Diane Tempel-Bornett
Pressesprecherin
Telefon: +49 (561) 7009-139
E-Mail: presse@volksbund.de
Harald John
Abteilungsleiter Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: +49 (561) 7009-106
E-Mail: presse@volksbund.de
Für die oben stehende Story ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmenkontakt oben) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber des Pressetextes, sowie der angehängten Bild-, Ton-, Video-, Medien- und Informationsmaterialien. Die United News Network GmbH übernimmt keine Haftung für die Korrektheit oder Vollständigkeit der dargestellten Meldung. Auch bei Übertragungsfehlern oder anderen Störungen haftet sie nur im Fall von Vorsatz oder grober Fahrlässigkeit. Die Nutzung von hier archivierten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die United News Network GmbH gestattet.

counterpixel