„Nach der Bewertung der Risiken müssen wir ausschließen, dass sich Mitarbeiter der Anlage während des Betriebs nähern können. Bei der Abfallbeseitigung, dem Abheben von Glasfaserrollen und der Entnahme von Qualitätsproben sollte die Anlage also automatisch gesichert werden", berichtet Tieme Zwaan, Sicherheitsbeauftragter bei Owens Corning. Normalerweise ist das relativ leicht zu realisieren, wenn eine Sicherheitssteuerung in die Anlage eingebaut ist. Bei der älteren der beiden Anlagen ist das jedoch nicht der Fall. Es stellte sich also die Frage, welche kosteneffektive Sicherheitslösung möglich war.
„Eine recht gängige Möglichkeit ist die Installation eines Lichtvorhangs um einen Produktionsbereich herum. Wenn ein Lichtstrahl von einem Mitarbeiter unterbrochen wird, kommt die Linie zum Stillstand. Aufgrund des hohen Platzbedarfs, der bei unseren Produktionslinien dafür notwendig wäre, fiel diese Option weg. Außerdem dauert es von dem Moment an, in dem der Lichtstrahl unterbrochen wird, eine weitere Minute, bis die Anlage steht. Das ist definitiv zu lange", erklärt Tieme Zwaan weiter.
Die Gefahr ist gebannt
Im Herbst 2022 wurde der Spezialist für schnelllaufende Industrietore EFAFLEX mit der Realisierung eines maßgeschneiderten Schnelllauf-Rolltores beauftragt. „Wir haben uns für das platzsparende EFA-SRT® MS, ein spezielles Schnelllauf-Rolltor für die Maschinen-Abschirmung, als Basis entschieden“, erzählt der Sicherheitsbeauftragte. „Auf diese Weise müssen wir viel weniger Platz um die Anlage herum freihalten und sie ist garantiert sicher. Das Schnelllauftor öffnet sich erst, wenn die Anlage vollständig stillsteht.“
Das Tor musste jedoch nicht nur eine Sicherheitsfunktion erfüllen, sondern auch groß genug sein, dass Gabelstapler mit Abfallbehältern es passieren können: fünf Meter breit und drei Meter hoch. In der Standardausführung enthält dieses Schnelllauftor ein Torblatt aus zwei Millimeter dickem, transparentem PVC mit Markierungsstreifen. Dieses ist jedoch statisch und zieht Staub an, was bei solch einer Anwendung nicht gewünscht ist. EFAFLEX hat das Tor deshalb auf ein antistatisches Transilon-Torblatt umgerüstet. Dieses Material besteht aus Polyestergewebe mit einer Elastomerbeschichtung, wie sie für Förderbänder in der Lebensmittelindustrie weit verbreitet ist.
Die Steuerung des Tores muss die höchsten Anforderungen für eine Anwendung mit Sicherheitsfunktion erfüllen, nämlich ISO 13949 -1/-2 Kategorie IV, Performance Level E. Sie verbindet das Tor mit der Produktionslinie und dem Hallenkran: Ist das Tor offen, steht die Maschine still und auch der Hallenkran ist blockiert. Damit erfüllt die Anlage nun auch zukünftige Normen. Für EFAFLEX war die Montage mit viel Stahlbau und einigen Herausforderungen verbunden, weil sich in der Nähe der Anlage eine Hochspannungs- sowie eine Gaspipeline befinden.
Tieme Zwaan zieht Resümee. „Ich denke, eine zweite und dritte Anwendung einer ähnlichen Lösung wird bei uns bald nötig sein. Wir arbeiten an neuen Gebäuden, für die dieser Tortyp eine Lösung wäre.“
EFAFLEX produziert Schnelllauftore für industrielle Anwendungen. Das 1974 gegründete Unternehmen ist unter anderem für Auftraggeber aus der Industrie, dem Handwerk, der Lebensmittelherstellung sowie aus der Chemie- und Pharmabranche im Einsatz. Als einziger Hersteller im Bereich der schnelllaufenden Industrietore ist EFAFLEX im Weltmarktführer-Index eingetragen und gehört damit zu den 461 Spitzenunternehmen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz. Das Familienunternehmen beschäftigt mehr als 1.400 Mitarbeiter weltweit. Mit Stammsitz im bayerischen Bruckberg ist EFAFLEX als größter Arbeitgeber in der Region fest verankert. Darüber hinaus erschließt das Unternehmen mit zehn Tochtergesellschaften auf fünf Kontinenten die internationalen Märkte. Über 60 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet EFAFLEX im Ausland.
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