Panorama Museum Bad Frankenhausen
Vernissage: Samstag, den 18. November 2023, um 16:00 Uhr in Anwesenheit des Künstlers
Die Ausstellung mit 95 Gemälden und Papierarbeiten des italienischen Malers Pierluigi Isola zeichnet einen Bogen um 25 Jahre künstlerisches Schaffen. Zu den institutionellen Leihgebern zählen die Biblioteca Apostolica Vaticana in der Vatikanstadt sowie das MARCO (Museo d’Arte Contemporanea di Roma) in Rom.
Seit zehn Jahren ist diese Schau nun endlich einmal wieder eine italienische Ausstellung im Panorama Museum in Bad Frankenhausen. Gerd Lindner, Direktor des Museums, das dem europäischen Gedanken verbunden ist, bietet Künstlern aus ganz Europa und ihren virtuosen, aber hierzulande kaum bekannten Positionen eine würdige Plattform. Für Pierluigi Isolas Malerei ist dies damit der perfekte Ort.
Veduten von Rom und Landschaftsdarstellungen der Campagna Romana
Pierluigi Isola wurde 1958 in Rom geboren, wo er bis heute lebt und arbeitet. Wie kein zweiter zeitgenössischer Künstler widmet sich Pierluigi Isola hingebungsvoll dem Antlitz der ewigen Stadt. Seine Ansichten der Stadt am Tiber mit ihren charakteristischen Dächern, Kuppeln und Brücken bleiben dem Betrachter unverrückbar im Gedächtnis, denn einzigartig ist Isolas einfühlsame Darstellungsweise der charakteristischen Farben Roms und der Klarheit des südlichen Himmels. Einen besonderen Stellenwert innerhalb dieser Werkgruppe nehmen die Darstellungen des Petersdoms mit seiner imposanten Kuppel ein.
Bilden die Ansichten von Rom einen zentralen Aspekt im Schaffen des Malers, so geht Isolas Motivrepertoire doch weit über die Stadtgrenzen hinaus. Regelmäßig erkundet der Maler die facettenreiche Schönheit des Latium und beschäftigt sich in seinen Landschaftsdarstellungen etwa mit den Eigenheiten der steilen Felsen bei Civita Castellana nördlich von Rom oder der Pinienhaine bei Ostia Antica im Südwesten.
Rom und seine Campagna waren über viele Jahrhunderte Sehnsuchtsort und bevorzugtes Reiseziel europäischer Künstler, darunter zahlreiche bedeutende deutsche Maler und Schriftsteller. Durch ihre Werke ist Rom uns hier im Norden vertraut und ebenso Sehnsuchtsort geworden. Mit den farbenprächtigen und stimmungsvollen Arbeiten des Römischen Malers Pierluigi Isola hat das Panorama Museum ein Stück Rom in den Norden gebracht und ein passenderer Ort als der zu Füßen der Sixtina des Nordens wäre für die erste Museumsschau Pierluigi Isolas in Deutschland kaum denkbar.
Stillleben
Neben der Gattung der Landschaft bildet die der Stillleben den Kern des Œuvres Pierluigi Isolas. Bereits während des Studiums an der Kunstakademie in Rom, wo er 1982 sein Diplom machte, beeindruckten ihn die Techniken und Themen der alten Meister. So verwundert es nicht, dass er sich mit seinen ersten größeren Arbeiten der historisch verankerten Gattung des Stilllebens verschreibt. Auf eigenhändig mit Blattgold belegten Holztafeln gestaltet Isola beeindruckende Szenerien ausgewählter Gegenstände, mit denen er eindeutig Bezug nimmt auf die opulente flämische Stilllebenmalerei des Barock und ihren enigmatischen Symbolgehalt.
Seine Faszination für das Thema ist bis heute ungebrochen, die ästhetische Entwicklung, die er innerhalb dieser Gattung vollzogen hat, bemerkenswert. Verschrieb er sich bald über ein Jahrzehnt der Opulenz des niederländischen Barock, so wird bis heute seine Faszination für die Ruhe und Reduktion in den Arbeiten zu diesem Thema deutlich, die an die Arbeiten des italienischen Malers Giorgio Morandi erinnert.
In der Ausstellung wird erstmals ein Gesamtüberblick über Isolas Stilllebenmalerei geboten, der von den Anfängen in den frühen 1990er Jahren bis in das Jahr 2023 reicht.
Das Œuvre
Das gesamte Schaffen des römischen Malers ist durchdrungen von einer gleichsam selbstverständlichen Hinwendung zur Kunstgeschichte. Damit untrennbar verbunden ist die technisch virtuose Ausführung jeder einzelnen Arbeit, ob aufwändig mit Blattgold belegtes Tafelbild oder mit raschem Pinselstrich gesetzte Stadtansicht.
„Mit unermüdlichem Interesse beobachtet Isola die Dinge der Außenwelt und präsentiert sie in seiner Malerei im Licht Italiens und dessen differenzierter Palette. Die Farbe des Lichts ist das, was den unvergleichlichen Eindruck dieser Bilder und der mit ihnen verbundenen Seherfahrung ausmacht und als wunderbar schimmernder Nachhall bleibt“, so Nathalia Laue, Kuratorin der Ausstellung.
Zur Ausstellung erscheint ein 192-seitiger Katalog in deutscher und z. T. italienischer Sprache, mit Beiträgen von Tiziana D’Acchille, Francesco Donfrancesco, Piero Guccione, Nathalia Laue, Gerd Lindner und Gabriella Pace.
Panorama Museum
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