Die Bundesliga-Mannschaft des 1. FC Union Berlin verliert am Sonnabendnachmittag trotz kämpferischer Leistung gegen Eintracht Frankfurt mit 0:3 (0:2). Die Tore erzielen Omar Marmoush (2., 14.) und Nacho Ferri (82.).

1. FC Union Berlin: Rönnow – Trimmel (83. Volland), Bonucci (83. Aaronson), Knoche, Leite, Gosens – Král (73. Haberer), Laïdouni – Hollerbach (56. Behrens), Fofana, Becker (83. Tousart)

Eintracht Frankfurt: Trapp – Tuta (46. Smolčić), Koch, Pacho, Max – Skhiri, Larsson – Dina Embimbe (85. P. Aaronson), Chaïbi (74. Götze), Knauff (64. Ulineia Buta) – Marmoush (74. Nacho Ferri)

Personal: Im Vergleich zur DFB-Pokalpartie in Stuttgart stellte Union-Cheftrainer Urs Fischer von einem 4-3-3 auf ein 5-2-3-System um. Jérôme Roussillon, Kevin Volland und Kevin Behrens nahmen zunächst auf der Bank Platz, dafür rutschten Leonardo Bonucci, Robin Gosens und David Fofana wieder in die Startelf.

Zuschauer: 22.012

Tore: 0:1 Marmoush (2.), 0:2 Marmoush (14.), 0:3 Nacho Ferri (82.)

Frankfurt mit frühem Doppelschlag – Fofana trifft die Latte

Im ausverkauften Stadion An der Alten Försterei gingen die Gäste früh in Führung. Nach einer Freistoßflanke von Farès Chaïbi kam Omar Marmoush an den Ball, zog ohne zu zögern ab und brachte die Kugel unten links im Tor unter (2.). Die Berliner zeigten sich von diesem Rückschlag zunächst unbeeindruckt und agierten mutig nach vorne, schafften es aber nicht, sich klare Tormöglichkeiten herauszuspielen. Stattdessen waren es die Frankfurter, die nach einer knappen Viertelstunde das Ergebnis zu ihren Gunsten ausbauten. Hugo Larsson wurde auf der rechten Seite auf die Reise geschickt und flankte in die Mitte, wo Marmoush im Fünfmeterraum lauerte und das Leder aus kurzer Distanz über die Linie drückte (14.). In der Folge war Union wieder um eine schnelle Antwort bemüht: Ein Schussversuch von David Fofana geriet allerdings zu unplatziert (18.).

Wenig später hatten die Köpenicker auch noch das Pech auf ihrer Seite. Als sich Fofana nach einer Hereingabe von Christopher Trimmel im Strafraum zum Kopfball hochschraubte, hatten die Zuschauer bereits den Torschrei auf den Lippen – doch der Ball landete an der Unterkante der Latte und sprang von dort wieder ins Spielfeld zurück (19.). Auch an der nächsten gefährlichen Aktion waren Trimmel und Fofana beteiligt. Nachdem der Ivorer auf dem Weg zum Tor gefoult worden war, probierte es der Union-Kapitän mit einem direkten Freistoß von der linken Seite. Eintracht-Keeper Kevin Trapp war jedoch zur Stelle und klärte den Ball mit einer Hand (30.). Die Köpenicker blieben auch danach am Drücker: Eine Direktabnahme von Sheraldo Becker ging allerdings über die Latte (37.) und auch ein Distanzschuss von Trimmel konnte von Trapp zur Ecke geklärt werden (41.). Kurz darauf beendete Schiedsrichter Sven Jablonski beim Stand von 0:2 den ersten Durchgang.

Union drückend überlegen – Frankfurt effizienter

In der zweiten Halbzeit entwickelte sich zunächst eine ausgeglichene Partie. Union konnte in der Offensive mehr Spielanteile für sich verbuchen, strahlte aber im letzten Drittel zu wenig Torgefahr aus. Nach einer knappen Stunde reagierte Urs Fischer und nahm den ersten Wechsel vor. Für Benedict Hollerbach kam Kevin Behrens ins Spiel (56.). Danach ging ein Ruck durch die Mannschaft: Mit seiner ersten Aktion hätte Behrens um ein Haar den Anschluss erzielt, verfehlte das Ziel nach einer Hereingabe von Becker aber um wenige Zentimeter (57.). Kurz darauf scheiterte Fofana mit einem Flachschuss am stark reagierenden Trapp (59.). Die Gastgeber blieben auch in der Folge am Drücker, doch der ersehnte Anschlusstreffer wollte einfach nicht gelingen. In der 68. Minute setzte Aïssa Laïdouni per Flanke Behrens in Szene – auch dieser Kopfball des Angreifers ging wenige Zentimeter am Tor vorbei.

Als Laïdouni fünf Zeigerumdrehungen später von Aurélio Buta im Strafraum zu Fall gebracht wurde, entschied Jablonski trotz kurzer Proteste der Berliner auf Weiterspielen. Union war nun drückend überlegen, biss sich an der der kompakten Frankfurter Defensive aber immer wieder die Zähne aus. In der Schlussphase mussten die Eisernen dann den finalen Nackenschlag einstecken: Nacho Ferri wurde vom eingewechselten Mario Götze in Szene gesetzt, blieb vor dem Tor eiskalt und schob den Ball an Frederik Rönnow vorbei (82.). Das dritte Gegentor war gleichbedeutend mit der Vorentscheidung – trotzdem gaben die Köpenicker nicht auf. Vier Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit setzte sich Kevin Volland noch einmal auf der linken Seite durch und legte für Fofana auf, der zum vermeintlichen Anschluss traf. Allerdings hatte der Ivorer die Kugel zuvor mit der Hand berührt und so blieb es bis zum Abpfiff beim 0:3.

Stimmen nach dem Spiel

„In der ersten Viertelstunde waren wir nicht bereit – und dann liegst du 0:2 zurück. Danach hat die Mannschaft alles versucht, hatte mehrfach die Möglichkeit ins Spiel zurückzukommen und hat sich am Schluss trotzdem nicht belohnt. Unsere Fehler wiederholen sich. Natürlich ist es derzeit unheimlich schwierig, aber wir haben uns entschieden, diesen steinigen, mühsamen Weg gemeinsam zu gehen“, sagte Union-Cheftrainer Urs Fischer.

„Es ist ein bisschen eine unerklärliche Situation. Wir haben heute wieder einen unfassbaren Aufwand betrieben, um ein Tor zu schießen und zu gewinnen. Auf der anderen Seite muss man ehrlich zu sich selbst sein: Wenn man im Vorfeld der Partie so gepusht wird und dann nach 15 Minuten mit 0:2 hinten liegt, kann nicht alles gut sein. Die Stärke von Union ist aber immer gewesen, dass wir ehrlich zueinander sind und das knallhart analysieren – das werden wir morgen wieder tun. Wir müssen die guten Sachen, die es heute trotz des Resultats gab, mitnehmen und weiter an uns glauben“, so Robin Gosens.

„Im Moment ist es so, dass wir einfach nicht gut genug sind. Nicht nur, dass wir keine Tore schießen – wir haben auch wieder drei bekommen. Ich spüre zwar jeden Tag, dass der Trainer und auch die Mannschaft alles geben – trotzdem reicht es aktuell einfach nicht. Es ist schwer zu erklären, aber wir müssen weiter jeden Tag hart arbeiten, uns entwickeln, besser werden und alles geben, um da wieder rauszukommen“, betonte Kapitän Christopher Trimmel.

Ausblick auf die kommenden Tage

Für die Eisernen steht morgen eine Regenerationseinheit an, bevor die Vorbereitung auf die nächste englische Woche beginnt. Nach dem Abschlusstraining am Dienstagvormittag reisen die Profis von Urs Fischer nach Italien, wo am Mittwoch die Champions-League-Partie gegen die SSC Neapel ansteht. Anstoß im Stadio Diego Armando Maradona ist um 18:45 Uhr.

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