Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV e.V.) sieht in dem Ergebnis der Trilog-Verhandlungen eine Gefährdung für die Umsetzung des von der Bundesregierung forcierten Umbau-Programms für die Tierhaltung und bedauert die Abweichung vom Status Quo. Erfreulich ist, dass von der Einführung eines Schwellenwerts in der Rinderhaltung, die massive Beeinträchtigung für die Betriebe bedeutet hätte, Abstand genommen wurde. „Der Landwirtschaftliche Berufsstand steht zu seiner Verantwortung für stetige Emissionsminderungen aus der Tierhaltung. Gleichzeitig gibt es einen erheblichen Konflikt zwischen dem Wunsch nach Emissionsminderung auf der einen Seite, und dem Ansinnen nach einem Mehr an Tierwohl, etwa durch Tierställe mit Auslauf und Frischluft“, weiß WLV-Präsident Hubertus Beringmeier. „Für viele bäuerliche Familienbetriebe mit nur ein bis zwei Familienarbeitskräften – und im Falle der Mastschweinehaltung sogar Nebenerwerbsbetriebe – zu Industriebetrieben erklärt und mit erheblichen Auflagen überzogen werden. Enorme Kosten und zusätzliche Bürokratie würden zu einer weiteren Belastung der Betriebe führen. Für viele Familienbetriebe bedeutet dies das Aus und gleichzeitig sogar eine Beförderung des Trends hin zu größeren Stallanlagen“, fürchtet der westfälisch-lippische Bauernpräsident.
Der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband fordert im Hinblick auf die Novelle der Industrieemissionsrichtlinie:
· Hervorhebung der Bedeutung von Tierwohl bei allen Bemühungen um weitere Emissionsminderungen
· Bestandsschutz für bestehende Ställe
· Ausnahmeregelungen für Ställe mit Auslauf und Frischluft
· Bewertung eines jeden einzelnen Betriebes, anstelle einer Zusammenfassung von Ställen bei der Berechnung von Schwellenwerten
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