Der Haushaltsausschuss des Bundestags fordert mit Stimmen aller Regierungsfraktionen das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) dazu auf, ein Konzept zu wissenschaftlichen Dauerstellen im Mittelbau zu entwerfen. Bisher sind Jungwissenschaftler, die noch keine Professur innehaben, meist über befristete Verträge in unsicheren Beschäftigungsverhältnissen angestellt. Nach derzeitigem Stand des Wissenschaftszeitvertragsgesetzes (WissZeitVG), das aktuell novelliert werden soll, droht nach zwölf Jahren befristeter Beschäftigung ein faktisches Berufsverbot in der deutschen Forschungslandschaft.
Der RCDS begrüßt, dass durch diesen Beschluss die Aufmerksamkeit auf die prekären Beschäftigungsverhältnisse in der Wissenschaft gelenkt wird. “Der wissenschaftliche Nachwuchs zwischen Doktoranden und Professoren wird in Deutschland oftmals ausgeblendet, ist aber für stabile Strukturen in Forschung und Lehre unerlässlich”, bilanziert der Vorsitzende des RCDS-Promotionsbeirats Tobias Wand nach einem Austausch mit der Initiative #IchBinHanna, die auf diese Probleme hinweist.
Das BMBF antwortete, bereits an einem Konzept zu arbeiten, um die im Koalitionsvertrag versprochene Etablierung von Dauerstellen auch umzusetzen. Der RCDS hofft, dass dieses Konzept auch tatsächliche Karrierewege im Mittelbau enthält und nicht durch Qualifizierungsstellen zu einer Professur verwässert wird: Bei der Entwicklung dieses Konzepts empfiehlt der RCDS, sich von den Erfahrungen in ausländischen Forschungssystemen inspirieren zu lassen, in denen oftmals auch Forschungsstellen unterhalb der Professorenebene existieren, die nicht nur Qualifizierungsstelle zur Professur sind, sondern eigene Forschungskarrieren ermöglichen. Zudem mahnt der RCDS, dass solche Stellen nicht durch eine einzelne Generation besetzt werden dürfen, die zur richtigen Zeit am richtigen Ort war, aber nachkommenden Jahrgängen die Stellen im Mittelbau versperrt.
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