Der Dachverband Nationale Naturlandschaften e. V. zeigte auf der diesjährigen Mitgliederversammlung den hohen Wert professionellen Freiwilligenmanagements für die Arbeit der Schutzgebiete auf.

Für das Jahrestreffen 2023 des Dachverbandes Nationale Naturlandschaften e. V. bot das frisch von der UNESCO anerkannte Biosphärenreservat Drömling vielfach anregende Tagungsbedingungen. Der Einladung folgten rund 70 Teilnehmende, darunter Leiter*innen der deutschen Nationalparke, Biosphärenreservate und Wildnisgebiete sowie Vertreter*innen von Stiftungen und weiteren Naturschutzorganisationen. Sie widmeten sich hier neben allgemeinen gebietsübergreifenden Themen der Großschutzgebiete und Vereinsaktivitäten dem professionellen Management von Freiwilligen. Das Jubiläum des verbandseigenen Freiwilligenprogramms „20 Jahre Ehrensache Natur“ gab feierlichen Anlass dazu.

Die Mitgliederversammlung zeigte aufs Neue, wie sich die Nationalen Naturlandschaften den vielfältigen aktuellen Herausforderungen stellen. So bearbeiten die Schutzgebiete bspw. Auswirkungen der Klimakrise, den Verlust von Arten und Biotopen, die touristische Übernutzung sensibler Lebensräume und unzureichendes Verständnis für Naturschutzanliegen in der Bevölkerung praxisorientiert in diversen Arbeitsgruppen und gemeinsamen Projekten. Die Fachexpertise der Mitglieder u. a. in Aspekten wie Forschung, Bildung, Schutz natürlicher Dynamik, Renaturierung, nachhaltige Landnutzung und naturschonender Tourismus konnte auf der Versammlung in Fachdiskussionen und auf Exkursionen im Biosphärenreservat Drömling ausgetauscht und weiterentwickelt werden.

Mit dem Fachthema „20 Jahre Ehrensache Natur“ kam die Bedeutung professionellen Freiwilligenmanagements für den Erfolg der Nationalen Naturlandschaften besonders zur Geltung. Seit 2003 schaffen die Nationalparke, Naturparke und Biosphärenreservate mit ihren Dachverbänden Nationale Naturlandschaften e. V. und Verband Deutscher Naturparke e. V. förderliche Strukturen, damit sich Bürger*innen in vielfältigen Projekten engagieren können. Die jährlich mehr als 3.000 Freiwilligen – Jung und Alt – unterstützen hauptamtliches Parkpersonal, indem sie beispielsweise Streuobstwiesen pflegen, Orchideenwiesen mähen, Wander- und Erlebniswege oder Markierungen erneuern, Bachläufe reinigen, Zugvögel zählen, Gäste informieren, Fotoarchive ergänzen oder Texte in Fremdsprachen übersetzen.

„Attraktive Bedingungen für dieses gesellschaftliche Engagement zu bieten, ist unser wichtiger Anspruch in den Schutzgebietsverwaltungen“, so Peter Südbeck, Vorstandsvorsitzender von Nationale Naturlandschaften e. V. und Leiter des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer. Eine zentrale Bedeutung für den Erfolg von „Ehrensache Natur“ haben u. a. die eigens qualifizierten Freiwilligenkoordinator*innen in den Schutzgebietsverwaltungen. Für Fred Braumann, Leiter des Biosphärenreservates Drömling, gilt das Selbstverständnis: „Unser Biosphärenreservat entwickelt sich erfolgreich durch die enge und vertrauensvolle Verbindung zwischen Verwaltung, regionalen Institutionen und freiwillig Engagierten, die uns praktisch aber auch als wichtige Botschafter*innen unterstützen.“ Das Biosphärenreservat konnte seine Qualitäten und Vorreiterrolle im Freiwilligenmanagement im bundesweiten Kontext bereits vielfach beweisen und weitere Nationale Naturlandschaften zur Nachahmung anregen. Besonders erfolgreich und vorbildlich sind die inklusiven Naturschutzeinsätze von Menschen mit und ohne Einschränkungen unter dem Motto „ungehindert engagiert“.

Über Nationale Naturlandschaften

Die Nationalen Naturlandschaften (NNL) sind das Bündnis der deutschen Nationalparke, Naturparke, Biosphärenreservate und Wildnisgebiete. Gemeinsam mit den Menschen bewahren sie auf rund einem Drittel der Fläche Deutschlands faszinierende Natur, vermitteln Freude beim Erleben der Natur und gestalten die Zukunft mit Zuversicht nachhaltig. Träger der Dachmarke „Nationale Naturlandschaften“ sind die Verbände Nationale Naturlandschaften e. V. und Verband Deutscher Naturparke e. V.

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