Ungefähr 450 lebensverkürzt erkrankte Kinder und Jugendliche gibt es in der Mainmetropole und keinen einzigen stationären Kinderhospiz. „Das ist eine Tragödie mit schwerwiegenden Folgen für die Betroffenen“, so Thorsten Haase, Projektleiter der Deutschen Kinderhospiz Dienste und für das zukünftige Main Kinderhospiz Frankfurt. „Betroffene Familien haben mehrere Wochen Anspruch auf Entlastungspflege, die aufgrund des Mankos an Einrichtungen und Angeboten aktuell nicht erfüllt werden kann. Sie sind dadurch bis über ihre Belastungsgrenze gefordert, die Lebensqualität der schwerkranken Kinder in ihrem kurzen Leben geht viel zu schnell verloren. Die Folge sind noch höhere Kosten für das Gesundheitssystem.“ Vor zwei Jahren wurde der Ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst Löwenzahn in Frankfurt-Bornheim ins Leben gerufen und hat sich mit knapp 40 ausgebildeten ehrenamtlichen Hospizbegleiter:innen erfolgreich etabliert. Sie unterstützen voller Engagement Kinder und Jugendliche sowie ihre Geschwister in ihren Familien und fördern dadurch auch einen Teil Lebensfreude und Lebensqualität.
Das Main Kinderhospiz Frankfurt soll nun weitere Abhilfe schaffen als stationärem Ort, wo die Familien mit ihren Kindern echte Herzlichkeit und professionelle Hilfe außerhalb ihrer eigenen vier Wände finden. Einen geschützten Raum zum Lachen, Ausruhen, Träumen, Kuscheln und zwischendurch Energie tanken, „und um ein möglichst würdevolles und selbstbestimmtes Leben bis zuletzt zu ermöglichen“, so Haase weiter.
Carsten Knop begleitet die Arbeit des Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienstes in Frankfurt bereits seit 2022 und stellt sich jetzt auch als Botschafter an die Seite des zukünftigen Vorhabens: „Der Ruf eilte dem Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst aus meiner Dortmunder Zeit voraus – ein unterstützendwertes Projekt, wie nicht nur meine Freunde aus der Heimat feststellten. Wir haben es im Rahmen unserer ‚Aktion F.A.Z Leser helfen‘ sehr gerne unterstützt. Und ich freue mich sehr über die weitere Entwicklung – nun immer kraftvoller auch in der Heimatregion der Zeitung.“
Der Trägerverein Forum Dunkelbunt e.V. ist seit fünf Jahren in der Kinderhospizarbeit tätig und verantwortet bundesweit derzeit sieben ambulante kinderhospizliche Einrichtungen inklusive Kindertrauerzentrum. Als Mitglied im Bundesverband Kinderhospiz e.V., im Paritätischen und als staatlich anerkannter Träger der freien Jugendhilfe agiert der Verein unter dem Dach der Deutschen Kinderhospiz Dienste, die bis zum Jahr 2030 eine bedarfsgerechte Versorgung mit kinderhospizlichen Angeboten in ganz Deutschland sicherstellen wollen. Laut aktuellen Angaben des Bundesverbandes Kinderhospiz e.V. sind über 50.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland lebensverkürzend erkrankt.
Wer den Deutschen Kinderhospiz Diensten beim Aufbau des stationären Main Kinderhospizes in Frankfurt am Main helfen möchte, ist herzlich willkommen sich per Telefon oder per E-Mail zu melden. Unterstützen können Sie durch Spenden oder ehrenamtliches Engagement.
Main Kinderhospiz Frankfurt
https://kinderhospiz-frankfurt.de/
Telefon Thorsten Haase: 0162 / 23 55 790
Wittelsbacherallee 21, 60316 Frankfurt am Main
Spendenkonto:
Frankfurter Volksbank, IBAN DE52 5005 0201 0200 7682 71
Weitere Fakten:
– Aufenthalte in stationären Hospizen sind für die Lebens- und Pflegequalität der betroffenen Familien von entscheidender Bedeutung und in einer Rahmenvereinbarung zwischen dem GKV-Spitzenverband und den Trägern der Kinderhospizarbeit festgelegt. Eine betroffene Familie hat einen jährlichen Mindestanspruch von vier Wochen Entlastungspflege in einem stationären Kinder- und Jugendhospiz.
– In Frankfurt leben 450 Betroffene, die einen Entlastungsbedarf von etwa 1.800 Wochen haben. Hier sind aktuell exakt „0“ Wochen zu verzeichnen, da ein stationäres Kinderhospiz vor Ort fehlt.
– In der Metropolregion Rhein-Main mit circa sechs Millionen Einwohnern und 3.600 Betroffenen sowie einem Entlastungsbedarf von 14.400 Aufenthaltswochen, gibt es durch das bestehende Kinderhospiz in Wiesbaden ein Aufenthaltsangebot von circa 333 Wochen – weniger als 5 Prozent des Nötigen!
– Bei 50.000 Betroffenen in Deutschland würde es eine Infrastruktur von 200.000 belegbaren Wochen benötigen, um diesen gesetzlichen Mindestanspruch umzusetzen. Tatsächlich sind in Deutschland jährlich in 17 Kinder- und Jugendhospizen nur knapp über 7.000 Wochen verfügbar, weil es viel zu wenige stationäre Kinderhospize gibt. Das bedeutet für mehr als 96 Prozent der Betroffenen gibt es in Deutschland trotz Notwendigkeit und gesetzlichem Anspruch keinen einzigen Entlastungsplatz. (vergl. Bundesverband Kinderhospiz sowie Globisch/Hillmann „Handbuch der Kinder- und Jugendhospizarbeit …“)
– Ein zukünftiges stationäres Hospiz mit acht Plätzen bietet bei einer Belegung von 80 Prozent insgesamt 333 belegbare Wochen im Jahr. Das entspricht einer Quote von knapp 19 Prozent des gesetzlichen Anspruchs der in Frankfurt betroffenen Familien. Selbst nach der Errichtung der Einrichtung ist Frankfurt lokal weit von einer Bedarfsdeckung entfernt.
– Ein Beispiel aus der Praxis: Die Deutschen Kinderhospiz Dienste begleiten aktuell über 100 betroffene Familien bundesweit. Nur eine dieser Familien bekam in den letzten 12 Monaten vier Wochen Entlastungspflege. Vier weitere waren jeweils nur eine Woche zu Gast in einer Einrichtung. Weitere 31 Familien hatten sich erfolglos beworben.
Deutsche Kinderhospiz Dienste-Forum Dunkelbunt e.V.
Dresdener Straße 15 | Hinterhof
44139 Dortmund
Telefon: +49 (231) 533750-82
Telefax: +49 (231) 533750-83
http://deutsche-kinderhospiz-dienste.de
primo PR
Telefon: +49 (69) 530546-50
E-Mail: info@primo-pr.com