Rund 200 private und mittelständische Busunternehmen aus dem gesamten Bundesgebiet folgten heute der Einladung des Bundesverbands Deutscher Omnibusunternehmen (bdo) e.V., um sich auf der bdo-Jahreshauptversammlung in Berlin über die digitale und nachhaltige Zukunft der Bustouristik zu informieren und auszutauschen.

Entgegen allen Prognosen hat sich die Bustouristik im laufenden Geschäftsjahr erfolgreich behauptet. In dem gemeinsamen Eröffnungsgespräch mit Daniela Kluckert (FDP), Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, stellte bdo-Präsident Karl Hülsmann klar: „Im Bereich Nachhaltigkeit kann der umweltfreundliche Reisebus den Anspruch an das nachhaltige Reisen der jungen Generation erfüllen und damit neue Zielgruppen erschließen.“ Dazu ergänzte Daniela Kluckert: „Die Transformation zu klimafreundlichen Antrieben und die Digitalisierung erlauben es uns, die Mobilität von morgen effizienter, flexibler und nachhaltiger zu gestalten. Diese Chancen müssen wir noch stärker ergreifen und smarte Technologien auch wirklich in die Umsetzung bringen. Besonders der kluge Einsatz von Künstlicher Intelligenz und die Nutzung unserer Verkehrsdaten ermöglichen verbesserte Abfahrts- und Auslastungsprognosen, optimale Routenplanungen sowie schnelle Reaktionen auf aktuelle Ereignisse wie Unfälle oder Staus. Mit dem Ausbau unserer digitalen und verkehrlichen Infrastruktur legen wir das Fundament für eine digital vernetzte, autonom fahrende Mobilität der Zukunft. Davon profitiert auch die Busbranche enorm.”

Der zweite Schwerpunkt der Veranstaltung lag auf der Digitalisierung, die nicht nur die Mobilität, sondern auch die Erwartungen und das Verhalten von Reisenden massiv verändert. Die Bustouristik hat das bereits erkannt und nutzt bereits KI-basierte Lösungen, um effizienter zu werden, Chancen für mehr Geschäft zu schaffen und gleichzeitig Mitarbeitende zu entlasten. Finn-Ole Peters von Peters-Reisen präsentierte passend dazu seine Vision des "BusBot", der individuelle Reisesuchen im Dialog ermöglicht. In der abschließenden Expertenrunde mit Sebastian Schulte von der Pressmind GmbH und dem Start-up-Gründer Viktor Waal ging es um die Bustouristik 4.0. Um diese zu erreichen, braucht es ein Zusammenspiel digitaler Technologien und Innovationen: Automatisierung, Künstliche Intelligenz (KI), Big Data sowie Standardisierung und Interoperabilität.

Ein besonderes Highlight der Veranstaltung war die offizielle Vorstellung der ersten Studie zu „Busreisen in Deutschland – Nachfrage, Potenziale und Nachhaltigkeit“, die vom Deutschen Institut für Tourismusforschung und der FH Westküste im Auftrag von bdo und KRAVAG erstellt wurde. Prof. Dr. Bernd Eisenstein, Direktor des Deutschen Instituts für Tourismusforschung an der Fachhochschule Westküste, gab dazu Einblicke in die wichtigsten Ergebnisse dieser wegweisenden Studie.

Zur Zukunft des Deutschland-Tickets tagte am Tag vor der bdo-Jahreshauptversammlung die Konferenz der Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder am 6. November 2023 in Berlin. Der gemeinsame Beschluss: Die Nachschuss-Pflicht für 2024 entfällt. Stattdessen sollen die in diesem Jahr nicht verbrauchten Mittel für den Ausgleich der finanziellen Nachteile des Deutschland-Tickets im nächsten Jahr eingesetzt werden. Ein langfristiges Konzept ab dem Jahr 2024 soll erst noch erarbeitet werden. Aus Sicht des bdo werden damit wichtige Entscheidungen nochmals weiter verschoben. „Die weiterhin bestehenden Unsicherheiten über die nachhaltige Zukunft des Deutschland-Tickets werden das Image und damit den Vertrieb nicht verbessern. Eine große Chance für Bund und Länder, gemeinsam endlich Farbe zu bekennen und das Deutschland-Ticket auch langfristig in die Zukunft zu führen, wurde gestern Abend in Berlin versäumt,“ kommentierte Christiane Leonard den Beschluss.

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Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen (bdo) e.V. ist der Spitzenverband der deutschen Busbranche und vertritt die Interessen von rund 3.000 privaten und mittelständischen Unternehmen aus den Bereichen Personennahverkehr, Bustouristik und Fernlinienverkehr gegenüber Politik und Öffentlichkeit.

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