Das Projekt „Reisen für Alle“ wurde 2011 aus der Taufe gehoben. Über die Zertifizierung von touristischen Angeboten wird Menschen mit Behinderungen die Teilhabe ermöglich und erleichtert, indem sie unter anderem im Vorfeld der Reise erfahren können, wie gut die Einrichtungen auf ihre Bedürfnisse vorbereitet sind.
Der Deutsche Tourismusverband und seine 16 Landestourismusorganisationen haben am Mittwoch mit einem gemeinsamen Brief an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, an den Tourismuskoordinator der Bundesregierung, Dieter Janecek, und die Mitglieder des Tourismusausschusses appelliert, „Reisen für Alle“ noch stärker zu unterstützen. Bei einem Siegel von nationaler Bedeutung dürfe es nicht allein dem Markt überlassen werden, ob es Bestand hat. Der Tourismusausschuss des Bundestages tagte am Mittwoch zu diesem Thema. Das Siegel „Reisen für alle“ sei eine verlässliche Qualitätsmarke und müsse es auch unbedingt bleiben, sagte Kunz während der Anhörung. „Wir sprechen über einen bedeutenden Standortvorteil für das Reiseland Deutschland im internationalen Wettbewerb.“
Bis Ende 2023 ist das Deutsche Seminar für Tourismus Berlin e.V. als Projektträger für „Reisen für Alle“ verantwortlich. Danach scheidet der Betreiber aus. Ein neuer wird gerade gesucht. Das Bundeswirtschaftsministerium hat bisher ausgeschlossen, den Betrieb des Siegels „Reisen für Alle“ dauerhaft zu finanzieren. „Wir fürchten, dass unter diesem Vorzeichen der notwendige Neustart gefährdet ist“, sagt DTV-Geschäftsführer Norbert Kunz. „Wir werden uns als Verband gemeinsam mit unseren Mitgliedern auch weiterhin mit aller Kraft für die Sicherung und Weiterentwicklung des Systems stark machen.“
Der Deutsche Tourismusverband (DTV) vertritt seit 1902 die Interessen der Tourismusorganisationen der Länder, Regionen und Orte in Deutschland. Oberste Ziele sind die Stärkung des Wirtschaftsfaktors Tourismus sowie die Entwicklung einer bedarfsgerechten touristischen Infrastruktur und eines zukunftsweisenden, nachhaltigen Qualitätstourismus in Deutschland. Der DTV vertritt die Interessen seiner rund 120 Mitglieder gegenüber Politik und Behörden, initiiert Projekte, fördert den Austausch und die Vernetzung innerhalb der Branche und entwickelt touristische Qualitätssysteme weiter.
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