Laut UN-Kinderrechtskonvention haben Mädchen und Jungen dieselben unveräußerlichen Rechte. Bildung zählt dazu und ist essenziell, um im Leben Erfolg, bessere Arbeitsmöglichkeiten und ein eigenes Auskommen zu haben. Es sind insbesondere Mädchen auf der Flucht, denen diese Chance verwehrt bleibt. Länger in der Schule bleiben zu können, bedeutet für sie eine geringere Wahrscheinlichkeit der frühen Heirat und Schwangerschaft. Anlässlich des Internationalen Mädchentages weist die UNO-Flüchtlingshilfe auf die Benachteiligung von geflüchteten Mädchen hin.

„Die Realität für Mädchen auf der Flucht ist geprägt von Diskriminierung, Frühverheiratung oder sexueller Gewalt. Das verhindert jeden Zugang zu Bildung und einer freien Berufswahl. Wir müssen dafür sorgen, dass die Benachteiligung in der Bildung für Mädchen beendet wird. Nur so erhöht sich die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben“, betont Peter Ruhenstroth-Bauer, Nationaler Direktor der UNO-Flüchtlingshilfe, dem deutschen Partner des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR).

Benachteiligung bei der Bildung

Trotz aller Fortschritte in den letzten Jahren ist die Bildungs-Gleichstellung für geflüchtete Mädchen noch nicht erreicht. Nach der Studie „2023 UNHCR Refugee Education Report“ liegt in den Ländern, für die nach Mädchen und Jungen getrennte Statistiken vorliegen, der Anteile der in der Grundschule eingeschriebenen Jungen im Schnitt bei 63 Prozent. Bei Mädchen bei 61 Prozent. Bei weiterführenden Schulen liegt der entsprechende Anteil bei 36 Prozent (Jungen) und 35 Prozent (Mädchen).

In vielen Aufnahmeländern von Flüchtlingen ist die Diskrepanz jedoch deutlich höher, eine Bildungsparität noch längst nicht erreicht. Zum Beispiel gehen in Angola, Kamerun, Kenia und Äthiopien zwischen 10 und 13 Prozent weniger Mädchen zur Schule als Jungen. In Gabun ist der Unterschied am größten: Dort sind 100 Prozent der Jungen eingeschult und nur 78 Prozent der Mädchen.

UNHCR: Chancen durch Sport

Gemeinsam mit der „Education Above All-Foundation“ und weiteren Partnern hat der UNHCR eine Initiative auf den Weg gebracht, um Flüchtlingskinder, insbesondere Mädchen, durch Sport mental und physisch zu stärken. Unter dem Titel „Sport for Protection“ laufen derzeit Programme im Tschad, in Kenia, Ruanda und Uganda. Mit großem Erfolg. Im Tschad wurden junge Geflüchtete als Trainerinnen ausgebildet, um mit rund 5.000 Flüchtlingskindern im Grundschulkindern zu arbeiten: Über Sport werden schulisches Lernen und Geschlechter-Gleichstellung vorangebracht und gefördert. Mehr zu diesem Thema in unserem Blog:

https://www.uno-fluechtlingshilfe.de/informieren/aktuelles/blog/artikel/bildung-macht-stark

Zusammen mit der „Education Above All-Foundation“ startete der UNHCR auch das „Educate A Child-Programm“ (EaC), durch das in den letzten zehn Jahren fast 1,5 Millionen Flüchtlingskinder eine Grundschuldbildung erhalten haben. Die UNO-Flüchtlingshilfe hat das EaC-Programm seit Anfang 2022 bereits mit mehr als 2,5 Millionen Euro unterstützt.

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