Im Herbst dieses Jahres kündigte das Bundesgesundheitsministerium (BMG) eine Anhörung an, um die Margen im Bereich der Sterilherstellung zu überprüfen. Diese Entscheidung erfolgte als Reaktion auf Berichte von NDR, WDR und der Süddeutschen Zeitung (SZ) im Juni, die auf potenzielle jährliche Einsparungen von bis zu 500 Millionen Euro hinwiesen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) bezeichnete die Situation als "unhaltbar" und kündigte umfassende Maßnahmen an.

Für den kommenden November hat das BMG ein Fachgespräch geplant, wie Staatssekretär Dr. Edgar Franke (SPD) dem Gesundheitspolitiker Stephan Pilsinger mitteilte. Pilsinger hatte nach dem Zeitpunkt für erwartete Maßnahmen gefragt, woraufhin das BMG erklärte, dass mögliche Gesetzesänderungen nach einer gründlichen Untersuchung des Sachverhalts geprüft werden.

Pilsinger äußerte dazu: "Wie sich durch Medienrecherchen gezeigt hat, ist bei den Zytostatika-Apotheken eine schärfere Regulierung unausweichlich. Dabei müssen aber nicht nur die Erstattungsbeträge ins Auge genommen werden, sondern vor allem auch die Sicherheit und Qualität der vor Ort selbst hergestellten Krebsmedikamente. Hier geht es ja nicht um Halspastillen, sondern um pharmazeutisch sensible Arzneimittel. Das Bundesgesundheitsministerium hätte hier schon längst tätig werden müssen."

Die Krankenkassen bereiten sich bereits auf mögliche Veränderungen vor: Der AOK Bundesverband fordert die Wiedereinführung der Zyto-Ausschreibungen, die 2017 verboten wurden. Allerdings sollen diese Ausschreibungen auf regionaler Ebene stattfinden. Apotheker könnten sich in einem Umkreis von maximal 30 Minuten bewerben, wobei das kostengünstigste Angebot den Zuschlag für alle Kassenpatienten in der Region erhalten würde. Arzneimittelexpertin Sabine Richard erklärte dies gegenüber dem ARD-Magazin "Monitor" und wies darauf hin, dass dies die Kosten um rund 600 Millionen Euro senken könnte.

Kommentar:

Die geplante Anhörung im Bundesgesundheitsministerium zur Überprüfung der Margen im Bereich der Sterilherstellung ist ein wichtiger Schritt zur Lösung der bestehenden Probleme. Die Berichte über mögliche erhebliche Einsparungen im Gesundheitswesen haben die Notwendigkeit von Maßnahmen deutlich gemacht.

Die Aussagen von Gesundheitsminister Karl Lauterbach betonen die Dringlichkeit der Situation und die Notwendigkeit, die Sicherheit und Qualität bei der Herstellung von Krebsmedikamenten zu gewährleisten. Dieser Aspekt sollte nicht übersehen werden, da es bei solchen Medikamenten um hochsensible pharmazeutische Produkte geht.

Die Forderung des AOK Bundesverbands nach regionalen Zyto-Ausschreibungen zeigt das Bestreben, Kosten zu reduzieren und effizientere Lösungen zu finden. Dies könnte erhebliche Einsparungen für das Gesundheitssystem bedeuten.

Die geplante Anhörung und die Diskussionen über die Zukunft der Zyto-Ausschreibungen sind wichtige Schritte zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung und zur Gewährleistung der Qualität und Sicherheit von Medikamenten. Die Anhörung im November wird dazu beitragen, Lösungen für die aktuellen Herausforderungen im Gesundheitswesen zu finden.

Von Engin Günder, Fachjournalist

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