Wanderausstellung im Klinikum Karlsruhe lenkt den Blick auf Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen und erzählt deren persönliche Geschichte anhand ausdrucksstarker Bilder.

Mit einer Vernissage haben die Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe Baden-Württemberg und das Städtische Klinikum Karlsruhe am Donnerstag die Ausstellung „Gesichter der Teilhabe“ eröffnet. Auf großformatigen Fotos sind Menschen mit einer Behinderung oder chronischen Erkrankung in Alltagssituationen abgebildet, die von ihren Erfahrungen erzählen – etwa von der mangelnden Barrierefreiheit im Verkehr, von bürokratischen Hürden bei der Rückkehr in den Beruf oder von Herausforderungen beim Einkauf im Supermarkt.

„Eine solche Ausstellung bekommen wir im öffentlichen Raum selten zu sehen“, sagte Bürgermeisterin und Aufsichtsratsvorsitzende Bettina Lisbach bei der feierlichen Eröffnung im Neubau Haus M des Klinikums Karlsruhe. „Dabei ist sie sehr wichtig, denn sie lenkt den Blick auf Menschen, die in unserer Gesellschaft oft nicht im Mittelpunkt stehen: Menschen mit Behinderung und chronischen Erkrankungen.“

Vor welchen Herausforderungen diese Menschen im Alltag stehen und wie sie damit umgehen, möchte Gesichter der Teilhabe veranschaulichen. Neben den ausdrucksstarken Fotos erzählen kurze Texte die persönliche Geschichte der Protagonisten, ihren Alltag und ihre Erfahrungen mit Selbsthilfeangeboten.

„Die Ausstellung soll Berührungsängste abbauen und helfen, Barrieren in den Köpfen zu überwinden“, betonte Pflegedirektorin Elvira Schneider. „Sie gibt uns die Chance, Einblicke in die Lebenswirklichkeit von Menschen mit diesem Schicksal zu nehmen und zu verstehen, was sich diese Menschen wünschen, um bestmöglich am Leben teilhaben zu können.“

Die Fotos sind Mutmacher, Ratgeber, Inspirationshelfer, Trostspender und Hoffnungsstifter. „Wir haben ganz bewusst darauf geachtet, dass die Bild- und Textbotschaften zur ganz persönlichen Lebenssituation der abgebildeten Personen passen“, erklärte Hans-Jürgen Hillenhagen, Vorstand der LAG Selbsthilfe. „Damit wollen wir zeigen, wo konkret der Schuh drückt und was es für eine gleichberechtigte Teilhabe ganz praktisch zu verbessern gilt.“

Das Sozialministerium und das KVJS-Integrationsamt Baden-Württemberg unterstützen die Ausstellung finanziell: Aus dem Fördertopf „Impulse Inklusion“ fließt seit zehn Jahren Geld in Projekte, die Modellcharakter für die zukünftige inklusive Gestaltung Baden-Württembergs haben.

Im Klinikum Karlsruhe hat die Zusammenarbeit mit den Selbsthilfegruppen eine lange Tradition. Seit 2015 ist die Einrichtung Mitglied im Netzwerk „Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen“ und seit 2020 ist sie als Selbsthilfefreundliches Krankenhaus zertifiziert.

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