Der Fischexperte Dr. Jörg Freyhof vom Museum für Naturkunde, Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung in Berlin ist für die Erstellung der Roten Listen Europas und Deutschlands „Süßwasserfische und Neunaugen“ bekannt sowie für ein Standardwerk: dem Handbuch über europäische Süßwasserfische.
Bedrohter Schlammpeitzger lebt im Großraum Bremen – wichtig für Gewässerökosysteme
Neben der Bedrohungslage europäischer Fische und dem jüngsten Fischsterben in der Oder werden sich die rund 90 Teilnehmenden der 19. Tagung der Gesellschaft für Ichthyologie – der Fischkunde – mit zahlreichen weiteren Themen beschäftigen: So liegt ein Schwerpunkt beispielsweise auf dem europaweit streng geschützten Schlammpeitzger. Der aalartig erscheinende, aber zur Gruppe der Karpfenartigen gehörige Süßwasserfisch – im Volksmund auch „Gewitterfurzer“ genannt – steht ebenfalls auf der Roten Liste und hat im Großraum Bremen einen seiner wenigen verbleibenden Ausbreitungsschwerpunkte. Aktuell wird diese Art, welche besonders wichtig für die Ökosystemfunktion ist, nicht nur durch akuten Lebensraumverlust, sondern auch durch die stete Ausbreitung Asiatischer Schlammpeitzgerarten bedroht. Die gebietsfremden Fische stammen vermutlich aus dem Aquarienhandel und zuletzt wurden massive Ausbreitungstendenzen beobachtet.
Neben diesem Themenschwerpunkt geht es unter anderem auch um die Vereinbarung von Angelfischerei und Artenschutz und welchen Einfluss Seenrenaturierungen auf Fischartengemeinschaften haben. Hierzu ist vor kurzem eine Studie unter Beteiligung des HSB-Wissenschaftlers Prof. Dr. Thomas Klefoth erschienen, welche auf der Tagung vorgestellt wird. Aber auch die Fischfauna an den heimischen Küstengewässern sowie den tropischen Meeren wird betrachtet und von den Expert:innen bewertet.
Weitere Informationen:
19. Tagung der Gesellschaft für Ichthyologie
Studie bei Science: Ökologische Aufwertung von Gewässern nützt Fischen und Menschen
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